In relativ engen Bandbreiten haben sich zur Wochenmitte die Bundesanleihen bewegt. Zurückhaltung unter den Bondmarktakteuren dominierte. Denn am Abend tagte die US-Notenbank Fed. Vor dem Zinsentscheid der US-Zentralbank gingen die Anleger lieber in die Defensive. Erwartet wurde, dass die US-Währungshüter den Leitzins im Kampf gegen die Inflation abermals anheben würden. Doch das stufen viele Marktteilnehmer als Problem für die Zukunft ein. Sie gehen davon aus, dass die Leitzinsanhebungen, die im Kampf gegen die Inflation vorgenommen werden, die Volkswirtschaften erheblich in Mitleidenschaft ziehen werden. Viele Anleger setzen mittlerweile darauf, dass es dadurch zu einer Rezession nicht nur in den USA, sondern auch in Europa kommen wird. Von Interesse ist allerdings in diesem Zusammenhang auch, welchen künftigen Kurs die Fed einschlagen wird.

Im Nacken sitzt den Anlegern aber auch die Energiekrise. Wie angekündigt hat Russland die Gaslieferungen über die Pipeline Nord Stream 1 am Morgen weiter eingeschränkt. Solange die zukünftige Energieversorgung für Deutschland nicht geregelt sei, hänge der Markt am Tropf der Politik im Kreml, sagte Jochen Stanzl vom Broker CMC Markets. Vor diesem Hintergrund setzte der europäische Erdgas-Future seine Rally fort und zog zeitweise um mehr als 13% auf 222,50 Euro je Megawattstunde an. Mehr und mehr rückt in den Fokus der Anleger aber auch, wie die Unternehmen letztendlich durch die Krise beeinflusst werden. Insbesondere die hohen Rohstoff- und vor allem die Energiepreise werden den Unternehmen immer mehr zu schaffen machen. Marktakteure rechnen in den kommenden Monaten mit ansteigenden Defaults.