ANLEIHEN

Bondanleger in der Defensive

Überdurchschnittliches Neuemissionsangebot steht an - Langläufer vom Flughafen Amsterdam

Bondanleger in der Defensive

kjo Frankfurt – Am europäischen Rentenmarkt hat es einen ruhigen Wochenauftakt gegeben. Die Anleger blieben weitgehend in der Defensive. Denn in dieser Woche hat der Markt ein überdurchschnittlich hohes Volumen an neuen Staatsanleihen zu verdauen. Nach Berechnungen der Commerzbank kommen in diesen Tagen Bonds für rund 23 Mrd. Euro auf den Markt. Das liegt rund 20 % über dem bisherigen diesjährigen Wochendurchschnitt.Gestern trat bereits Italien auf, und zwar mit Geldmarktpapieren. Unter den Hammer kamen die im März nächsten Jahres auslaufenden Papiere über 6,5 Mrd. Euro. Die Schuldenmanager des Landes mussten etwas mehr bezahlen als bei der vorangegangenen Auktion. Die Titel gingen zu einer Rendite von 0,023 % an die Investoren. Das waren 0,016 Prozentpunkte mehr als bei der vorigen Auktion. Die Bid-to-Cover-Ratio gaben die Italiener mit 1,65 an.Heute wird Italien abermals bei den Anlegern vorstellig, denn es steht die Monatsendauktion auf dem Programm. Angekündigt wurde, dass bis zu 8 Mrd. Euro aufgenommen werden sollen. Nach Angaben des italienischen Treasury sollen 2,5 bis 3 Mrd. Euro über einen bis Dezember 2022 laufenden Floater hereingeholt werden. Für einen fünfjährigen Fixkuponbond wurde ein Volumen von 1,5 bis 2 Mrd. Euro angekündigt. Weitere 2 bis 3 Mrd. Euro sollen über einen zehnjährigen Festsatzbond hinzukommen. Auch Spanien tritt aufAm Donnerstag können die Anleger dann bei Staatsanleihen von Spanien zugreifen. Die Schuldenmanager des Landes gaben zum Wochenauftakt das Volumen für die Auktion bekannt. Zwischen 3,5 und 4,5 Mrd. Euro sollen aufgenommen werden. Unter den Hammer kommen Anleihen mit den Laufzeiten April 2018, Juli 2020 und Juli 2025. Des Weiteren stehen noch Papiere aus Frankreich an. Erwartet wird darüber hinaus noch ein Auftritt Finnlands.Bei den Bundesanleihen kennzeichneten überwiegend enge Kursspannen das Handelsgeschehen. Der Bund-Future mit Dezember-Fälligkeit bewegte sich in der Bandbreite von 155,42 % bis 156,12 % und lag im späten Handel bei 156,11 % mit 68 Ticks im Plus. Die Rendite der zehnjährigen Bundesanleihe war bei 0,60 % nach 0,65 % am vergangenen Freitag.Der Flughafen Amsterdam (Luchthaven Schiphol) kam mit einem elfjährigen Bond über 300 Mill. Euro. Dieses Volumen war am Markt auch erwartet worden. Erste preisliche Überlegungen für die Anleihe gingen in die Richtung eines Spread von 95 bis 100 Basispunkten (BP). Das Pricing erfolgte schließlich zu einem Spread von 95 BP. Der Kupon lag bei 2 %. Die Bücher wurden nach Handelsangaben bei rund 500 Mill. Euro geschlossen. Die Häuser ABN Amro, BNP Paribas und Royal Bank of Scotland (RBS) wurden für den Single-A-Emittenten tätig.Die SCBC (Swedish Covered Bond Corporation) brachte einen fünfjährigen schwedischen Covered Bond, der mit wohnungswirtschaftlichen Hypothekendarlehen gedeckt ist. Der Bond hat ein Volumen von 750 Mill. Euro. Erste preisliche Überlegungen gingen in die Richtung eines Spread von im “Bereich von 12 BP”. Die Anleger bekamen den Bond dann zum Spread von 11 BP. Der Kupon lag bei 0,375 %. Die Orderbücher sollen ein Volumen von rund 900 Mill. Euro aufgewiesen haben. Bank of America Merrill Lynch, Commerzbank, Landesbank Baden-Württemberg, Nordea Markets und UBS waren die Leads.