ANLEIHEN

Bonds der Eurozonen-Peripherie unter Druck

Spanien-Wahl sorgt für Verunsicherung - Bund ist am kurzen Marktende aktiv

Bonds der Eurozonen-Peripherie unter Druck

kjo Frankfurt – Staatsanleihen aus den Peripherieländern der Eurozone sind zum Wochenauftakt unter Druck geraten. Die Renditen stiegen infolgedessen an. Mehr und mehr Marktteilnehmer gehen davon aus, dass der Stimulus durch die Europäische Zentralbank (EZB) nicht mehr so stark sein wird, wie so mancher erwartet. Außerdem stellen sich Akteure darauf ein, dass es zu Gewinnmitnahmen speziell bei italienischen und spanischen Staatsanleihen kommen wird, nachdem die zehnjährigen Papiere dieser beiden Länder in diesem Jahr Renditerückgänge von 140 bzw. 100 Basispunkten gesehen haben. Diese Erwartung belastete den Markt.Erhöhte Unsicherheit speziell für die spanischen Papiere resultierte aus den Neuwahlen in Spanien. Dort zeichnete sich weiter kein Ausweg aus der politischen Krise ab. Die Sozialisten von Ministerpräsident Pedro Sánchez wurden bei der Wahl am Sonntag zwar erneut stärkste Kraft, haben aber weiter keine ausreichende Mehrheit. Die rechtsextreme Partei Vox wurde drittstärkste Kraft und konnte ihr bisheriges Ergebnis mehr als verdoppeln. Es war bereits die vierte Parlamentswahl in vier Jahren. Die Rendite der zehnjährigen spanischen Bonds kletterte bis auf 0,43 %. Später beruhigte sich die Situation aber ein wenig, und die Rendite kam wieder zurück. Im späten europäischen Handel lag sie dann bei 0,42 % nach 0,39 % am Freitag. Die Rendite der zehnjährigen italienischen Staatsbonds war bei 1,34 % nach 1,27 % am Freitag (Tageshoch: 1,35 %).Der Bund war am kurzen Laufzeitenende aktiv, d. h. bei den ursprünglich sechsmonatigen Geldmarktpapieren, die nun noch eine Restlaufzeit von fünf Monaten aufweisen. Das Papier wurde um 2 auf 5 Mrd. Euro aufgestockt. Seitens der Banken kamen Gebote über 3,11 Mrd. Euro, wovon 2,005 Mrd. Euro auf Kursgebote und 1,105 Mrd. Euro auf Gebote ohne Kursangabe entfielen.In die Zuteilung gingen Papiere über 1,66 Mrd. Euro ab einem Kurs von 100,242 %, was zugleich der gewogene Durchschnittskurs war. Die Anleger erhielten das Papier zu einer durchschnittlichen Rendite von -0,5912 % nach -0,6033 % bei der vorigen Auktion im Oktober. Titel für 340 Mill. Euro gingen in die Marktpflegequote für die Sekundärmarktoperationen.