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Boris Johnsons Sieg verpufft an den Märkten

Britisches Pfund fällt um 1,5 Prozent

Boris Johnsons Sieg verpufft an den Märkten

wbr Frankfurt – Die stärksten Bewegungen unter den wichtigsten Währungen waren am Dienstag beim Pfund zu beobachten. Gegenüber dem Dollar verlor das Pfund 1,5 % und notierte am Abend bei 1,3127 Dollar. Das ist der niedrigste Stand seit einer Woche. Der Sieg der Tories verpufft offensichtlich an den Märkten. Auch gegenüber dem Euro büßte die britische Währung 1,6 % ein.Es zeigt sich nun, dass der Brexit in den Hintergrund tritt und die fundamentale Situation des Landes wichtiger wird. “Der überraschend schwache PMI hat am Montag in dieser Hinsicht keinen guten Anfang gemacht. Entscheidend ist, wie sich die Konjunkturdaten von nun an entwickeln”, schreiben die Analysten der Commerzbank und fragen sich, ob die jüngste Schwäche der britischen Wirtschaft auf die Brexit-Unsicherheit, den Handelskonflikt oder auf strukturelle Faktoren zurückzuführen sei. Wenn die realwirtschaftliche Schwäche tiefer sei, “wäre dies ein Nährboden für Zinssenkungsspekulationen, was dem Pfund den Wind aus den Segeln nehmen könnte”, so die Commerzbank.Der Euro ist am Dienstag weitgehend auf der Stelle getreten. Am Abend kostete die europäische Gemeinschaftswährung 1,1150 Dollar – ein Plus von 0,1 %. Die Handelsspanne bewegte sich in engen Grenzen. Der Blick auf die Inflationsentwicklung und -erwartungen in Euroland deute darauf hin, dass der Euro von Seiten der Geldpolitik keine Unterstützung bekommen kann; der Dollar werde weiterhin den Ton angeben, meint die Helaba.Die türkische Lira musste erneut deutliche Verluste hinnehmen. Der Dollar stieg auf 5,89 Lira und legte damit um 0,7 % zu.