Rohstoffe

Brent-Ölpreis klettert auf Siebenjahreshoch

Der Brent-Ölpreis ist am Dienstag auf den höchsten Stand seit sieben Jahren geklettert. Die Analysten von Goldman Sachs rechnen sogar mit einem Anstieg bis auf 100 Dollar.

Brent-Ölpreis klettert auf Siebenjahreshoch

ku Frankfurt

Der Ölpreis ist am Dienstag auf den höchsten Stand seit sieben Jahren geklettert. Die Notierung der wichtigsten Rohölsorte Brent Crude erreichte 88,14 Dollar je Barrel. So teuer war die Sorte zuletzt im Oktober 2014. Am Abend wurde Brent dann für 87,27 Dollar gehandelt, ein Aufschlag gegenüber Vortag von 0,9%. US-Leichtöl der Sorte West Texas Intermediate (WTI) verteuerte sich um 1,1% auf 84,99 Dollar.

Händlern zufolge hat den Ölpreis nun noch weiter angeschoben, dass es einen Angriff der jemenitischen Huthi-Rebellen auf Ölinfrastruktur in den Vereinigten Arabischen Emiraten gegeben hat. Mit Hilfe von Drohnen und Raketen wurden Tanklastwagen in der Nähe eines Tanklagers in Abu Dhabi angegriffen, wobei drei Menschen getötet wurden. Die Vereinigten Arabischen Emirate führen im Jemen Krieg gegen die Huthi-Rebellen, die militärisch an Stärke gewinnen und auch bislang schon zunehmend Infrastruktur in Saudi-Arabien angreifen. Während die Vereinigten Arabischen Emirate Vergeltung ankündigten, stellten die Huthi-Rebellen weitere Angriffe in Aussicht. Die Rohstoff-Analysten der amerikanischen Großbank Goldman Sachs gehen derweil davon aus, dass der Brent-Ölpreis im weiteren Jahresverlauf über die Marke von 100 Dollar je Barrel klettern könnte. Auf dem Weltmarkt gebe es ein „überraschend großes Defizit“, merken sie an, da die Auswirkungen der Verbreitung der Omikron-Virusvariante viel geringer seien als bislang erwartet. Sie glauben, dass die Opec plus ihre Produktion 2022 nur um 2,5 Mill. Barrel pro Tag (bpd) erhöhen wird. Demgegenüber werde die Nachfrage im laufenden Jahr um 3,5 Mill. bpd auf 101,6 Mill. bpd klettern. Die durchschnittlichen Brent-Ölpreise veranschlagen sie mit 90 Dollar im ersten Quartal, 95 Dollar im zweiten Jahresviertel und 100 Dollar in der zweiten Jahreshälfte. Dabei rechnen sie nicht einmal damit, dass das iranische Öl rasch an den Weltmarkt zurückkehren wird. Mit Blick auf die verhärteten Fronten in den Verhandlungen mit den USA gehen sie davon erst für das zweite Quartal 2023 aus.

Niedrige Bestände

Der Preis des Industriemetalls Zinn, das unter anderem zum Löten von Elektronik verwendet wird, ist am Dienstag auf ein Allzeithoch von 42910 Dollar je Tonne geklettert. Händler verweisen auf niedrige Lagerbestände und eine robuste Nachfrage. Der Kupferpreis hat unterdessen leicht um 0,4% auf 9691 Dollar je Tonne nachgegeben. Marktteilnehmer verwiesen auf einen festeren Dollar sowie die Aussicht, dass die amerikanische Notenbank Federal Reserve in ihrer Kommunikation die Bekämpfung der Inflation stärker in den Mittelpunkt rücken werde.