ku Frankfurt – Der Preis der wichtigsten Rohölsorte Brent Crude ist am Dienstag kurzzeitig über die Marke von 71 Dollar je Barrel geklettert. Die Notierung erreichte in der Spitze 71,03 Dollar, gab jedoch dann wieder nach. Am Abend wurde die Sorte für 70,25 Dollar gehandelt, ein nur noch kleines Plus von 0,2 % gegenüber dem Stand vom Vorabend. US- Leichtöl der Sorte West Texas Intermediate (WTI) stieg bis auf 66,41 Dollar je Barrel, um am Abend mit einem minimalen Aufschlag von 0,1 % bei 65,60 Dollar gehandelt zu werden.Händlern zufolge hat die Nachricht den Ölpreis gestützt, dass das Kartell Organisation Erdöl exportierender Länder (Opec) und Russland eine langfristige Allianz mit einer Laufzeit von zehn bis 20 Jahren schließen wollen. Dies sagte der saudi-arabische Kronprinz Mohammed bin-Salman der Nachrichtenagentur Reuters.Eine solche Allianz wäre für den Markt von großer Bedeutung, weil es erst die Kooperationsbereitschaft nicht nur der Opec-Mitglieder, sondern auch weiterer bedeutender Ölförderländer wie Russland war, die den starken Verfall des Ölpreises gestoppt und für einen Abbau der sehr großen globalen Lagerbestände gesorgt hat. Im Rahmen dieser Krise war der Ölpreis 2016 zeitweise auf unter 30 Dollar je Barrel gefallen.Angetrieben wurde der Ölpreis auch durch die hohen politischen Spannungen in der Region am Persischen Golf. So wird erwartet, dass die USA die Übereinkunft mit dem Iran über die Beendigung des persischen Atomprogramms aufkündigen. Zudem hatte bin-Salman kürzlich mit Blick auf den Erzrivalen Iran mit der Entwicklung einer eigenen Atombombe gedroht.Am Nachmittag sorgte für Verunsicherung, dass sich eine weitere Verschärfung der Dissonanzen zwischen USA und China abzeichnete. So verlautete aus der US-Regierung, dass die Vereinigten Staaten chinesische Investitionen in US-Technologieunternehmen unterbinden oder stark reglementieren wollen.