Brexit-Angst drückt Aktien und Zinsen

Dax zeitweise unter 9 500 Punkten - Deutsche Bank auf Rekordtief

Brexit-Angst drückt Aktien und Zinsen

ku Frankfurt – Die starke Verunsicherung der Akteure wegen des drohenden Austritts Großbritanniens aus der EU (Brexit) sorgt weiter für kräftige Reaktionen an den Finanzmärkten. Aktien gerieten teilweise deutlich unter Druck, weil Anleger immer stärker in sichere Staatsanleihen umschichten. Am Devisenmarkt sind sichere Häfen wie der Schweizer Franken und der Yen zu Lasten des Euro stark gefragt.Allerdings erholten sich Euro und Pfund am Abend zeitweise recht deutlich, nachdem bekannt wurde, dass die Unterhausabgeordnete Jo Cox, die sich für einen Verbleib in der EU stark gemacht hatte, erschossen wurde. Der Täter soll sich als rechtsradikal zu erkennen gegeben haben. Marktteilnehmer spekulierten darauf, dass die zuletzt eher antieuropäische Stimmung der Wähler drehen könnte.Der Dax rutschte zeitweise unter die Marke von 9 500 Punkten. Er sackte bis auf 9 433 Zähler ab. Ein nachhaltiger Fall unter 9 500 Punkte wäre ein wichtiges charttechnisches Verkaufssignal. Im späten Handel hat sich der Index aber wieder gefangen, er ging mit einem leichteren Minus von 0,6 % bei 9 550 Punkten aus dem Handel. Deutsche Bank fielen mit 12,69 Euro auf ein Allzeittief. Seit Jahresanfang hat sich der Kurs bereits um beinahe 43 % ermäßigt. Damit weist die Deutsche Bank 2016 die schwächste Performance unter sämtlichen Dax-Werten auf.An den Bondmärkten setzte sich der Niedergang der Renditen fort, neue Rekordtiefs gab es bei Staatsanleihen europäischer Länder sowie von Titeln aus Japan, Australien und Südkorea. Die Verzinsung zehnjähriger Bundesanleihen gab auf ein Allzeittief von – 0,038 % nach. In der Schweiz erreichte die Rendite nun auch der 30-jährigen Laufzeit mit – 0,004 % den negativen Bereich. Der Goldpreis kletterte bis auf 1 316 Dollar je Feinunze. So teuer war Gold zuletzt im August 2014.—– Schwerpunkt Seite 7- Berichte Seiten 17 und 18