DEVISEN

Britische Währung steigt über Schwelle von 1,30 Dollar

Hoffnung auf Soft Brexit treibt das Pfund

Britische Währung steigt über Schwelle von 1,30 Dollar

ck Frankfurt – Auch am Montag hat die britische Währung im Fokus der Devisenmärkte gestanden. Sie stieg erstmals seit dem 13. Mai wieder über die Schwelle von 1,30 und wurde am frühen Abend mit einem Plus von 0,1 % bei 1,2979 Dollar gehandelt. Getrieben wurde das Pfund von gestiegenen Aussichten auf einen Brexit mit einem Abkommen zwischen Großbritannien und der EU.So hat Goldman Sachs die von ihr angesetzte Wahrscheinlichkeit eines Brexit ohne Abkommen von 10 % auf 5 % gesenkt, nachdem das Parlament seine Zustimmung für die von Premierminister Johnson mit der EU getroffenen Vereinbarungen bis zum Beschluss der formalen Ratifizierungsgesetzgebung zurückgestellt hatte. Das US-Institut geht nach wie vor davon aus, dass Großbritannien die EU Ende des Monats verlassen wird, und veranschlagt die Wahrscheinlichkeit, dass es nicht zum Brexit kommt, nach wie vor nur mit 25 %. Nach Einschätzung der Berenberg Bank ist die Wahrscheinlichkeit eines geregelten Brexit aus zwei Gründen gestiegen. Erstens habe Johnson bereits dort einen Erfolg erzielt, wo Theresa May gescheitert sei. Der euroskeptische Flügel seiner Partei stehe nun hinter einem Abkommen über einen geregelten Brexit. Mit 322 zu 306 sei die Abstimmung vom Samstag knapp ausgegangen. Zweitens habe diese Abstimmung ein juristisches Schlupfloch geschlossen, das zu einem ungeregelten Brexit am 31. Oktober hätte führen können. Das Institut veranschlagt die Wahrscheinlichkeit eines geregelten Ausscheidens des Vereinigten Königreichs aus der EU nun mit 75 % statt bislang 35 %. Die Wahrscheinlichkeit, dass das Parlament die neue Brexit-Vereinbarung vor dem 31. Oktober durchwinken wird, setzt die Bank mit 60 % an. Lira fällt zurückDie türkische Währung fiel nach den deutlichen Gewinnen der Vorwoche zurück und lag am Abend mit einem Verlust von 1,2 % bei 5,86 Lira pro Dollar. Heute endet der Waffenstillstand mit den Kurden, so dass nach wie vor Sanktionsrisiken bestehen, was für Zurückhaltung sorgte. Zudem findet am Donnerstag die nächste zinspolitische Sitzung der türkischen Notenbank statt.