WERTBERICHTIGT

Bund leidet unter der EZB

Börsen-Zeitung, 6.9.2012 Nun ist er endlich da, der von Marktakteuren lang herbeigesehnte Tag der Zinssitzung der Europäischen Zentralbank (EZB). Heute - so die Hoffnung - wird EZB-Chef Mario Draghi wohl verkünden, wie er der Eurozonen-Peripherie...

Bund leidet unter der EZB

Nun ist er endlich da, der von Marktakteuren lang herbeigesehnte Tag der Zinssitzung der Europäischen Zentralbank (EZB). Heute – so die Hoffnung – wird EZB-Chef Mario Draghi wohl verkünden, wie er der Eurozonen-Peripherie helfen und damit den Euro retten will. Viel ist über die Maßnahmen spekuliert worden: angefangen vom Bondkaufprogramm über Zinssenkung und negativen Einlagensatz bis hin zu neuen Langfristtendern oder Fazilitäten. Vielleicht kommt aber auch alles anders, und Draghi macht einfach nichts – außer weiterer verbaler Intervention. Hinzu kommt aber auch noch, dass Spanien heute Bonds verkaufen will. In dieser Gemengelage lautete für viele Investoren gestern das Gebot der Stunde: abwarten. Das bekam auch der Bund zu spüren. Bei der neuen zehnjährigen Bundesanleihe gab es eine Unterdeckung. Rund 1 Mrd. Euro fehlte an Nachfrage, um das Emissionsvolumen zu erreichen. Ein Renditeturbo ist den Anlegern, die sich zurückgehalten haben, nicht unbedingt entgangen. Das Papier hat einen rekordtiefen Kupon von gerade einmal 1,5 %. Wenigstens musste nicht draufgezahlt werden. kjo