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Bund schließt Refinanzierung 2016 ab

Rendite des Zweijahrespapiers sackt auf Rekordtief ab - Spaniens Geldmarktsätze sinken

Bund schließt Refinanzierung 2016 ab

kjo Frankfurt – Der Bund hat die Refinanzierung des Staates für dieses Jahr gestern abgeschlossen. Die Deutsche Finanzagentur, die das Liquiditäts- und Schuldenmanagement des Bundes regelt und damit an den Geld- und Kapitalmärkten auftritt, führte die letzte Auktion in diesem Jahr durch und hatte keinerlei Probleme, genügend Käufer zu finden, obwohl die Renditen tief im Keller angekommen sind. Die Papiere gingen zu einem historisch niedrigen Satz an die Anleger, die aber recht ordentlich zugriffen.Im Angebot hatten die deutschen Schuldenmanager die zweijährige Laufzeit. Von diesen sogenannten Bundesschatzanweisungen mit einem Kupon von 0 % offerierten sie den Anlegern 3 Mrd. Euro, mit dem das Volumen dieses Papiers auf nunmehr 8 Mrd. Euro aufgestockt wird. Seitens der Banken aus der Bietergruppe Bundesemissionen – dies sind die in- und ausländischen Häuser, mit denen der Bund sein Primärmarkgeschäft abwickelt – kamen ausreichend Bietungen, so dass es keine Auktion mit einer Unterdeckung wurde. Die Bietungen erreichten 4,761 Mrd. Euro, wovon 1,705 Mrd. Euro auf Kursgebote und 3,056 Mrd. Euro auf Gebote ohne Kursangabe entfielen. An der Auktion beteiligten sich 27 Banken der aktuell 36 Mitglieder zählenden Bietergruppe. Sie gaben 35 Gebote ab, teilte die Finanzagentur mit.In die Zuteilung gingen Papiere über 2,6336 Mrd. Euro ab einem Kurs von 101,435 %. Der gewogene Durchschnittskurs war bei 101,444 %. Die Anleger bekamen das Papier zu einer durchschnittlichen Rendite von – 0,71 %. Das war der niedrigste Satz, der für diese Laufzeit bislang in einer Auktion gemessen wurde. Das bisherige Renditerekordtief für die Bundesschatzanweisungen wurde am 28. September dieses Jahres mit – 0,70 % erzielt. Am Sekundärmarkt wurden in dieser Laufzeitklasse allerdings noch niedrigere Werte erreichte. Das Rekordtief wurde hier am 29. November dieses Jahres mit – 0,769 % markiert. Die Überdeckung lag gestern bei 1,8. Papiere für 366,40 Mill. Euro gingen in die Marktpflegequote. Dabei handelt es sich um den Eigenbestand des Bundes. Die Platzierung der Titel am Sekundärmarkt übernimmt aber die Finanzagentur. Zwei Titel im AngebotIn den Reihen der Staaten trat noch Spanien auf, allerdings erfolgte dieser Auftritt am Geldmarkt. Die Iberer hatten sechs und zwölf Monate laufende Papiere im Angebot. Bei beiden Titeln gingen die Renditen im Vergleich zu den vorangegangenen Auktionen zurück. Den in sechs Monaten auslaufenden Titel bekamen die Anleger zum Satz von – 0,327 % nach – 0,282 % bei der vorigen Versteigerung. Hierüber wurden 565 Mill. Euro aufgenommen. Das Bid-to-Cover war den Angaben zufolge bei 4,2 nach 6,9.Das in zwölf Monaten fällige Papier wurde am Markt zum Satz von – 0,229 % untergebracht. Bei der vorangegangenen Versteigerung waren es noch – 0,212 %. Über diesen Titel wurden 4,011 Mrd. Euro lockergemacht. Das Bid-to-Cover wurde mit 1,6 nach 2,0 angegeben. Die Schuldenmanager des Landes hatten für die Geldmarktauktion ein Volumen von 4 bis 5 Mrd. Euro in Aussicht gestellt.