Bundesanleihen fallen nach Schnabel-Äußerung
Bundesanleihen fallen nach Schnabel-Äußerung
Finanzmärkte
Bundesanleihen fallen nach Schnabel-Äußerung
EZB-Direktorin signalisiert Talsohle bei Leitzinsen
wrü Frankfurt
Die Kurse deutscher Staatsanleihen sind am Montag gefallen. Der richtungweisende Euro-Bund-Future fiel um 0,48% auf 127,44%. Die Rendite der zehnjährigen Bundesanleihe kletterte um sechs Basispunkte auf 2,86%. Die Rendite 30-jähriger Bunds stieg um drei Basispunkte auf 3,47% und erreichte damit den Höchststand seit 14 Jahren.
Belastet wurden die Kurse durch Aussagen von EZB-Direktorin Isabel Schnabel, die eine Talsohle bei den Leitzinsen signalisiert hat. „Sowohl die Märkte als auch die Umfrageteilnehmer erwarten, dass der nächste Zinsschritt eine Anhebung sein wird, wenn auch nicht in naher Zukunft“, sagte die Notenbankerin in einem Interview mit der Nachrichtenagentur Bloomberg. Mit diesen Erwartungen sei sie „durchaus einverstanden“.
Zudem haben besser als erwartet ausgefallene Zahlen aus dem Verarbeitenden Gewerbe in Deutschland die Kurse belastet. Die Produktion ist im Oktober unter anderem dank eines deutlichen Anstiegs der Bauproduktion stärker als erwartet gestiegen. Sie legte im Monatsvergleich um 1,8% zu. Volkswirte hatten lediglich mit 0,3% gerechnet.
Nach einer zweiwöchigen Erholung am deutschen Aktienmarkt konnte sich der Dax am Montag zunächst noch leicht verbessern, fiel dann aber am Nachmittag zurück. Der deutsche Leitindex schloss mit einem Plus von 0,1% auf 24.046 Punkten.
An der Spitze des Dax stiegen die Aktien von Bayer bis zum späten Nachmittag um 4,2%, angetrieben von einer Empfehlung der Bank J.P. Morgan. Ein negativer Kommentar von Morgan Stanley drückte dagegen den Kurs von Gea am Ende des Dax um 5,9% nach unten.
Auch in der zweiten Reihe sorgten Analysten für Bewegung. So ließ ein Kaufvotum der Bank Jefferies den Kurs des Online-Gebrauchtwagenhändlers Auto1 im Verlauf bis auf mehr als 3% zulegen. Eine Kaufempfehlung der Citigroup für Renk bescherte den Papieren des Panzergetriebeherstellers ein Plus von 5,8%.
Die Aussicht auf eine Übernahme des Stahlhändlers Klöckner & Co ließ dessen Aktienkurs um knapp 30% nach oben schnellen. Der US-Stahlhändler Worthington Steel will Klöckner übernehmen. In diesem Fahrwasser und auch dank einer Kaufempfehlung der Bank UBS gewannen Salzgitter 5,4%. Der Stahlkonzern agiert auch im Stahlhandel.
Hingegen gaben im Nebenwerteindex SDax Stabilus mehr als 8% und Schott Pharma mehr als 6% ab.
