kjo Frankfurt – Am europäischen Rentenmarkt haben sich die Kursanstiege zum Wochenauftakt fortgesetzt. Die Renditen der Bundesanleihen kamen zum Teil auf den niedrigsten Ständen seit der Wahl von Donald Trump zum US-Präsidenten an. Am kurzen Ende fielen sie sogar auf ein Rekordtief. Händler verwiesen auf Unsicherheitsfaktoren. Dazu gehören zum einen die Sorgen über die genaue Ausgestaltung der wirtschaftspolitischen Maßnahmen von Trump und ihre tatsächliche Wirkung auf die Inflation, zum anderen das am Wochenende anstehende Referendum über die Verfassungsänderung in Italien, was viele Anleger die sicheren Häfen ansteuern ließ.Die zweijährigen Bundesschatzanweisungen fielen bis auf das historische Tief von – 0,77 % und lagen abends bei – 0,76 % nach – 0,75 % am Freitag. Die Rendite der zehnjährigen Bundesanleihe lag bei 0,19 % nach 0,24 % am Freitag. Der Bund-Future mit Dezember-Fälligkeit lag im späten europäischen Handel bei 162,01 % mit 65 Ticks im Plus. Die gute Performance der Bundesanleihen färbte auch positiv auf die Peripherie ab. Hier waren die Renditen im Schnitt 1 bis 4 Basispunkte (BP) enger.Italien war noch am Geldmarkt aktiv. Das Land emittierte bis Mai 2017 laufende Schuldpapiere über 6 Mrd. Euro. Die Anleger bekamen die Titel zu einem Satz von – 0,199 %. Die Rendite war damit 0,096 Prozentpunkte höher als bei der vorangegangenen Versteigerung. Heidelberg Cement trat im Unternehmensanleihesegment auf. Das Unternehmen brachte eine achtjährige Anleihe über 1 Mrd. Euro zum Spread von 127 BP. Erste preisliche Überlegungen waren in die Richtung eines Spread “im Bereich von 150 BP” gegangen. Später wurde der Bond mit der Vorgabe von “im Bereich von 130 BP” angepriesen. Die Anleger griffen beherzt zu, wie an dem Orderbuch von mehr als 4,5 Mrd. Euro (vor endgültigem Orderabgleich) abzulesen war. Leads waren Banca IMI, BNP Paribas, Deutsche Bank und Morgan Stanley.