Finanzmärkte

Bundrenditen fallen weiter

Anleger stellen sich auf immer weiter fallende Renditen der Bundesanleihen ein. Denn Marktakteure gehen von einer wirtschaftlichen Abschwächung im kommenden Jahr aus.

Bundrenditen fallen weiter

Ausblick

Bundrenditen fallen weiter

Anleger gehen von wirtschaftlicher Abschwächung aus

Von Kai Johannsen, Frankfurt

Die Renditen der Bundesanleihen fallen immer weiter. Am Freitag wurden bei der Benchmark-Laufzeit der Eurozone nur noch knapp unter 2,40% gemessen. Das Tagestief wurde mit 2,38% gesehen. Im späten europäischen Handel wurden noch 2,39% gemessen. Die zehnjährige Bundrendite nimmt damit Anlauf auf die Marke von 2%. Anleger stellen sich darauf ein, dass es im kommenden Jahr zumindest zu einer Wachstumsabkühlung der großen Volkswirtschaften kommen wird, viele befürchten sogar eine Rezession. Dies würde die internationalen Notenbanken zu einem geldpolitischen Gegensteuern zwingen, d.h. sinkende Leitzinsen stehen dann auf der Tagesordnung.

Auch in der Eurozonen-Peripherie gingen die Renditen weiter zurück. So lag die zehnjährige Rendite der italienischen Staatsanleihe nur noch bei 4,19%. Allein im November ist die Rendite der Italien-Bonds mit zehnjähriger Laufzeit um fast 50 Basispunkte gefallen.

Schlechte Signale in Sachen Konjunktur kamen am Freitag erneut aus den USA. Die US-Industrie setzte ihre Talfahrt auch im November fort. Der Einkaufsmanagerindex für den Sektor verharrte auf dem Vormonatswert von 46,7 Zählern, wie aus der am Freitag veröffentlichten Firmenumfrage des Institute for Supply Management (ISM) hervorging. Von der Nachrichtenagentur Reuters befragte Ökonomen hatten dagegen mit einem Anstieg auf 47,6 Punkte gerechnet, womit der Wert näher an die Wachstumsschwelle von 50 Zählern herangerückt wäre. Das Barometer tendiert mittlerweile den 13. Monat in Folge unter diesem Schwellenwert. Der US-Bausektor entwickelte sich dagegen unterdessen trotz der im Zuge der strafferen Geldpolitik gestiegenen Hypothekenkosten überraschend gut. Die Bauausgaben stiegen im Oktober um 0,6%, wie das Handelsministerium mitteilte. Experten hatten lediglich mit einem Plus von 0,4% gerechnet, nach einem abwärtsrevidierten Zuwachs von 0,2% im September. Die US-Notenbank Fed hatte die Leitzinsen im Kampf gegen die Inflation seit Anfang 2022 von nahe null auf eine Spanne von 5,25 bis 5,50% erhöht. Zuletzt hielten die Währungshüter die Füße still. An den Finanzmärkten wird mit einer längeren Zinspause gerechnet wegen der befürchteten Abwärtsbewegung

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