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China-Daten ziehen Dax ins Minus

Maue Exportzahlen aus dem Reich der Mitte und ein schwacher Bankensektor belasteten den Dax am Dienstag. Für erfreuliche Nachrichten sorgten Fraport und ein Abnehmpräparat.

China-Daten ziehen Dax ins Minus

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China-Daten belasten Dax

Bankensektor unter Druck – Abnehmpräparat treibt Novo Nordisk und Gerresheimer

tom Frankfurt

Nach einer kurzen Verschnaufpause am Montag hat der deutsche Leitindex am Dienstag seine August-Talfahrt weiter fortgesetzt. Schwache Exportzahlen aus China setzten den Dax unter Druck, der Index ging mit einem Abschlag von 1,1% bei 15.775 Zählern aus dem Handel. Auch MDax (−0,4% auf 27.911 Punkte) und Euro Stoxx (−1,1% auf 4.288 Punkte) notierten schwächer.

Enttäuschende Außenhandelsdaten des Exportweltmeisters China belasteten die Stimmung an den Märkten. Die Ausfuhren aus dem Reich der Mitte sanken im Juli um 14,5%. Damit verzeichnete die zweitgrößte Volkswirtschaft der Welt das schlechteste Exportergebnis seit Februar 2020. Von Refinitiv befragte Experten hatten nur mit einem Rückgang um 12,5% gerechnet. Damit schwächelt nach der heimischen Konjunktur nun auch das jahrelange Zugpferd stärker als erwartet.

Besonders unter Druck stand europaweit der Bankensektor. Hier drückte eine neue Übergewinnsteuer für italienische Kredithäuser auf die Stimmung. Die einmalige Steuer in Höhe von 40% auf die Gewinne der Banken aus den höheren Zinsen könnte die Geldinstitute bis zu 9% ihrer Erlöse kosten, wie Experten der Bank of America schätzten. Entsprechend fanden sich Commerzbank (−3,3% auf 9,96 Euro) und Deutsche Bank (−3,8% auf 9,71 Euro) am Dax-Ende wieder.

Bessere Nachrichten gab es bei Fraport. Der Frankfurter Flughafenbetreiber hat im ersten Halbjahr dank des wachsenden Flugverkehrs schwarze Zahlen geschrieben und wird etwas optimistischer für das laufende Jahr. Das honorierten Anleger mit einem Aufschlag von 7,5% auf 48,97 Euro.

Noch deutlicher nach oben ging es für Novo Nordisk. Positive Studiendaten zum Abnehmpräparat Wegovy bescherten der Aktie am Dienstag ein Rekordhoch. Wegovy habe bei Patienten mit kardiologischen Vorerkrankungen die bestmöglichen Ergebnisse erzielt, schrieb Jefferies-Analyst Peter Welford in einer ersten Reaktion auf Resultate der Select-Studie mit dem Mittel zur Gewichtsreduktion. Die Papiere des Pharmakonzerns gingen mit einem Aufschlag von 17,3% bei 1.280 dänischen Kronen aus dem Handel. Im Schlepptau der Dänen profitierten auch die Titel von Gerresheimer. Der Spezialverpackungshersteller produziert die “Automatik-Spritzen”, sogenannte GLP-1-Pens, für Wegovy und andere boomende Abnehmpräparate. Die Aktie zog um 10,7% auf 114,10 Euro an.

Abschläge gab es dagegen für Baywa. Das Bankhaus Metzler hat das Kursziel für den Agrar-, Bau- und Energiekonzern nach der Quartalsbilanz auf 60 Euro gesenkt, die Einstufung aber auf “Buy” belassen. Am Montag hatte bereits die LBBW ihr Kursziel auf 43 Euro gesenkt. Die Aktie sackte um 5,9% auf 33,45 Euro ab.