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China-Sorgen bremsen Dax aus

Unternehmen mit starkem Geschäft in der Volksrepublik hatten am Mittwoch wenig zu lachen. Besser sah es für einen Gasimporteur aus.

China-Sorgen bremsen Dax aus

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China-Sorgen bremsen Dax aus

Continental und Mercedes unter den Verlierern – Uniper legen zu

tom Frankfurt

Nervös reagierten Anleger am Mittwoch auf enttäuschende Wirtschaftsdaten aus China. Der deutsche Leitindex startete tief im Minus, schwache US-Börsen verstärkten den Abwärtstrend ab Mittag dann noch. Aus dem Handel ging der Dax mit einem Abschlag von 1,5% auf 15.665 Punkte. Auch MDax (-1% auf 26.537 Zähler) und Euro Stoxx (-1,7% auf 4.218 Punkte) notierten schwächer.

Im Fokus der Anleger steht kurz vor Monatsende noch immer die US-Schuldenfrage. Der von den Republikanern geführte Regel-Ausschuss des Repräsentantenhauses machte den Weg frei für eine Abstimmung des Kongresses über die Vorlage, die noch am Mittwoch (Ortszeit) stattfinden sollte.

Der Grund für die Dax-Schwäche war aber nicht zuletzt in China zu finden, wo sich die wirtschaftliche Erholung nach dem Ende des Corona-Lockdowns verlangsamt hat. Der Einkaufsmanagerindex des herstellenden Gewerbes ging schon den zweiten Monat in Folge zurück und liegt weiter unter der Schwelle von 50 Punkten, was eine Kontraktion bedeutet. Der Index für das Dienstleistungsgewerbe blieb zwar im expansiven Bereich, fiel aber auch. Damit lagen beide Stimmungsbarometer unter den Erwartungen.

Das drückte die Aktien von Firmen mit starken Geschäften in der Volksrepublik. Konzerne wie Continental (-4,7% auf 62,28 Euro), Mercedes Benz (-2% auf 69,77 Euro) und Knorr Bremse (-1,9% auf 63,98 Euro) zählten am Mittwoch zu den Verlierern.

Ebenfalls unter Druck standen der Immobilienkonzern Deutsche Wohnen (-1,3% auf 18,61 Euro) und sein Mehrheitseigner Vonovia (-1% auf 17,16 Euro). Der Stimmrechtsberater ISS und der Hedgefonds Elliott drängen auf eine Sonderprüfung eines Kredits von bis zu zwei Mrd. Euro, den die Deutsche Wohnen ihrem Großaktionär gewährt hatte.

Noch schlimmer erwischte es die Aktie von Eckert & Ziegler. Das Papier sackte im Tagesverlauf auf den tiefsten Stand seit Anfang November 2022 ab und notierte bei Handelsschluss 5,2% tiefer bei 39,68 Euro. Die Aktien des Spezialisten für radioaktive Komponenten verloren seit dem Monatshoch vor gut zwei Wochen inzwischen 24%.

Aufwärts ging es dagegen zunächst für die Aktien von Morphosys. Nach einer Kaufempfehlung der UBS stieg das Papier. Die Schweizer Großbank hat für Morphosys ein Kursziel von 47 Euro gesetzt. Der aktuelle Aktienkurs messe der in der Entwicklung befindlichen Wirkstoff-Pipeline zu wenig Wert bei. Allein für das Blutkrebsmittel Pelabresib erwartet die UBS einen Spitzenumsatz von 1,1 Mrd. US-Dollar. Bis Handelsschluss fiel der Gewinn aber auf ein Plus von 0,1% bei 23,80 Euro.

Für Aufsehen sorgte auch erneut Uniper. Die Titel des weitgehend verstaatlichten Gasimporteurs lagen zum Handelsschluss 15,4% im Plus bei 6,14 Euro. Analysten verwiesen auf eine erhöhte Volatilität der Aktie wegen des geringen Streubesitzes sowie auf die deutlich gefallenen Gaspreise.