Commerzbank rät vom mexikanischen Peso ab

Risikofaktoren Nafta und Präsidentschaftswahl

Commerzbank rät vom mexikanischen Peso ab

sts Frankfurt – Die Commerzbank rät derzeit zur Zurückhaltung bei Anlagen im mexikanischen Peso. Für die dominierende Unsicherheit in Mexiko werden drei Gründe genannt: die Folgen der beiden schweren Erdbeben, die aufgenommenen Nafta-Neuverhandlungen sowie die im Juli 2018 stattfindenden Präsidentschaftswahlen.Aktuell kostet der Dollar rund 18,70 Peso, nachdem zu Jahresbeginn fast 22 Peso gezahlt werden mussten. “Wir rechnen in den kommenden Monaten mit einem schwächeren Peso zum US-Dollar”, betont Analystin You-Na Park. “Aus unserer Sicht gibt es derzeit wenig Gründe, den Peso zu kaufen. Die Ereignisrisiken sind hoch und dürften in den kommenden Monaten eher noch steigen. Sollte die US-Fed zudem im Dezember ihren Leitzins erhöhen und daran festhalten, weitere Zinserhöhungen im nächsten Jahr in Aussicht zu stellen, dürfte das Umfeld für Schwellenländerwährungen im Allgemeinen schwieriger werden”, betont die Expertin. “Als liquideste Währung der Region leidet der Peso oft stärker als die Währungen der anderen lateinamerikanischen Länder.”Die Erdbeben könnten sich Park zufolge kurzfristig dämpfend auf die Wirtschaftsaktivität auswirken. Im kommenden Jahr könne der Wiederaufbau der Konjunktur dann einen Schub geben. Wenngleich dies den Rückgang der Inflation bremsen könne, betrachtet die Commerzbank weitere Zinserhöhungen als unwahrscheinlich. “Die Notenbank dürfte erstmal länger pausieren und dann ihre geldpolitischen Zügel lockern”, erwartet die Analystin.Im Hinblick auf die Nafta-Neuverhandlungen habe sich ihrer Beobachtung nach zuletzt Pessimismus breitgemacht, nachdem zu Beginn der Neuverhandlungen noch Optimismus am Markt geherrscht habe, dass es zu einer Einigung kommen und das Freihandelsabkommen weiter Bestand haben wird. “Sollten die USA auf ihren Forderungen beharren, ist es fraglich, ob es zu einer Einigung kommen kann”, warnte Park. Zudem ließen die Wahlen im nächsten Jahr eine harte Verhandlungsposition Mexikos erwarten.