Dax-Anleger in Wartestellung – Fed-Sitzung im Blick
Dax-Anleger in Wartestellung – Fed-Sitzung im Blick
Am Tag des wichtigsten Termins der Handelswoche wagen sich die Anleger am deutschen Aktienmarkt kaum aus der Deckung. Im Fokus der Investoren am Mittwoch steht die Zinsentscheidung der US-Notenbank Fed und die anschließende Pressekonferenz mit Fed-Chef Jerome Powell am Abend (MEZ). Der deutsche Leitindex notiert im Mittagsgeschäft schwächer, er liegt bei 24.132 Punkten und ist damit 0,5% tiefer als am Vorabend. Am Dienstag hatte der Dax Leitindex ein halbes Prozent höher bei 24.163 Punkten geschlossen. Der Euro Stoxx 50 Index liegt aktuell bei 5.699 Zählern mit 0,3% in der Verlustzone.
Zinssenkung erwartet
Eine Zinssenkung um 25 Basispunkte gilt an den Finanzmärkten als ausgemacht – daher blicken Anleger vor allem auf Aussagen zum künftigen geldpolitischen Kurs der Währungshüter. „Und hier kommt es heute weniger auf den Fed-Präsidenten Jerome Powell an, sondern auf die Summe aller Fed-Mitglieder, denn Powell wird im kommenden Jahr nur noch drei Zinssitzungen leiten“, sagte Thomas Altmann, Portfoliomanager beim Vermögensverwalter QC Partners. „Im September hat die Mehrheit nur eine Zinssenkung für das kommende Jahr erwartet, an der Börse sind aber bereits zwei Zinsschritte im Jahr 2026 eingepreist.“
Für Gesprächsstoff bei den Einzelwerten sorgte unter anderem Delivery Hero mit einem Kurssprung von aktuell 8,4%. Der von unzufriedenen Aktionären unter Druck gesetzte Essenslieferant prüft neue strategische Maßnahmen zur Steigerung des Unternehmenswerts.
Siemens Energy gefragt
Gefragt waren auch die Aktien des Energietechnikkonzerns Siemens Energy, die um 4,1% Prozent zulegen. Für Rückenwind sorgte eine optimistische Prognose des US-Rivalen GE Vernova. Unter Druck gerieten hingegen TUI. Die Titel des Reisekonzerns geben trotz eines Rekordjahresgewinns aktuell um 0,5% nach. Einem Boom bei Kreuzfahrten und mehr Gewinn der Hotels stand ein Rückgang im Veranstaltergeschäft gegenüber.
Die Wetten der Anleger auf eine Zinssenkung der US-Notenbank stützen den Silberpreis. Der Preis für die Feinunze hat nicht nur die Marke von 60 Dollar übersprungen, sondern erreicht nun auch Notierungen von mehr als 61 Dollar. Aktuell liegt der Preis bei 61,02 Dollar und damit 0,6 höher als am Vortag. Das Tageshoch wurde zuvor schon mit 61,61 Dollar gesehen. Niedrigere Zinssätze kurbeln die Nachfrage nach Edelmetallen an, die keine Zinsen abwerfen, und stützen so die Preise. Einen zusätzlichen Schub erhält Silber laut UBS-Analyst Giovanni Staunovo durch die Erwartung einer steigenden industriellen Nachfrage infolge fiskalpolitischer Anreize. Seit Beginn des Schlussquartals 2025 hat Gold knapp 10% zugelegt, während Silber im selben Zeitraum rund 25% gewonnen hat.
