Märkte am Mittag

Entspannung bei Gold und Bitcoin – Kurssprung bei Suss Microtec

Die Märkte sind vergleichsweise ruhig in die Woche gestartet. Bitcoin und Gold konnten sich von ihren Verlusten vom Wochenende etwas erholen.

Entspannung bei Gold und Bitcoin – Kurssprung bei Suss Microtec

Die Anleger gehen zu Beginn der neuen Woche bei deutschen Aktien keine Risiken ein. Der Dax knüpfte an seine durchwachsene Vorwoche an, indem er nach einem zunächst noch soliden Handelsauftakt ins Minus abrutschte. Anleger halten sich zurück vor Eindrücken zur Entwicklung der US-Konjunktur, die im Laufe der Woche ersehnt werden.

Zur Mittagszeit gab der Dax um 0,46% auf 23.767 Punkte nach. Ein neuer Test der 24.000-Punkte-Marke, die seit Ende Oktober schon umkämpft ist, wollte dem Leitindex damit nicht gelingen. Der MDax sank zuletzt um 0,62% auf 29.231 Punkte, während der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 auch mit etwa 0,6% im Minus lag.

Bitcoin und Gold stabilisieren sich

Bitcoin stabilisierte sich am Montag, nachdem er am Sonntag unter 94.000 Dollar gefallen war. An den Handelsdesks und in den sozialen Medien macht sich zunehmend Nervosität breit, wie es mit der bekanntesten aller Kryptowährungen weitergeht. Im Oktober war Bitcoin auf rekordhohe 126.000 Dollar gestiegen und danach eingeknickt. Zuletzt berappelte sich der Kurs wieder und stand gegen Mittag bei annähernd 96.000 Dollar.

Gold legte zu, nachdem es zwei Tage in Folge Verluste erlitten hatte, die durch die schwindende Zuversicht ausgelöst wurden, dass die US-Notenbank die Zinsen im nächsten Monat senken wird. Am Montag wurde das Edelmetall bei knapp unter 4.100 US-Dollar je Unze gehandelt. Niedrigere Zinsen machen nicht verzinste Anlagen wie Gold für Anleger in der Regel attraktiver.

Wird es ein guter Aktien-November?

Mit unter Druck bleibenden Kursen bleibt es fraglich, ob der traditionell gute Börsenmonat November seinem Ruf noch gerecht werden kann. In der vergangenen Woche war die Freude über ein Ende des Teilstillstands der US-Regierungsgeschäfte Zweifeln gewichen, ob die US-Notenbank Fed im Dezember die Zinsen ein weiteres Mal senken wird.

Um eine Entscheidung der Fed besser abschätzen zu können, liegt der Fokus auf US-Daten, deren Vorlage nach dem Shutdown-Ende noch nachgeholt werden muss. Bevor am Donnerstag die Jobdaten für September kommen sollen, sind die Marktteilnehmer laut den Experten der Helaba auf „alternative Informationsquellen angewiesen“, darunter regionale Stimmungsindikatoren wie der am Montag erwartete Empire-State-Index.

Positive Quartalssaison

Von der nahezu abgeschlossenen Berichtssaison der Unternehmen zieht JPMorgan-Stratege Mislav Matejka am Montag ein recht positives Fazit wegen generell ermutigender Resultate. Die Eurozone hinke hinterher, dort dürfte die Profitabilität aber 2026 anziehen. Allerdings steht den Anlegern mit dem KI-Chipriesen Nvidia im Laufe dieser Woche noch ein echter Höhepunkt bevor.

Im Dax waren am Montag bei Einzelwerten vor allem Analystenkommentare maßgeblich. Die Titel von Heidelberg Materials stiegen um 1,5% nach einer Hochstufung auf „Overweight“ durch den Barclays-Experten Tom Zhang, der sich vor dem Hintergrund des europäischen Emissionsrechtehandels (ETS) optimistisch zu dem Baustoffhersteller äußerte.

Siemens Energy gehen hoch

Der Dax-Spitzenreiter waren aber mit 2% Plus Siemens Energy, die nach zweiwöchiger Pause wieder ein Rekordhoch verbuchten. Hier gab es eine Hochstufung auf „Outperform“ durch die spanische Großbank Santander, aber auch eine vielversprechende Kurszielerhöhung der Deutschen Bank, die den aktuell bei knapp 113 Euro gehandelten Aktien einen weiteren Anstieg bis auf 130 Euro zutraut.

Die Liste der vielversprechenden Analystenkommentare setzte sich im Nebenwertebereich mit Nagarro fort. Die Titel des IT-Dienstleisters knüpften mit einem Kurssprung um 13% an ihre Erholungsrally vom vergangenen Freitag an. Nicolas David von der Investmentbank Oddo BHF spricht ihnen nach einem „beeindruckenden dritten Quartal“ nun ein optimistisches Votum aus wegen verbesserter Geschäftstrends.

Suss Microtec gewinnen kräftig

Bei Suss Microtec kamen die Ankündigungen anlässlich eines Investorentags gut an, hier zog der Kurs um zuletzt 10% an. Der Chipindustrie-Ausrüster hatte Zielsetzungen für das Jahr 2030 formuliert, die laut einem Händler über dem Analystenkonsens lagen. Die Aktien holten damit auf ihrer Erholung neuen Schwung, der ihnen zwischenzeitlich ein Hoch seit Ende Juli bescherte.

Groß war außerdem das Plus bei Formycon, auch hier zahlten Anleger etwa 10% mehr als am Freitag. Der Generika-Hersteller berichtete von einem erreichten Meilenstein bei der Entwicklung eines Biosimilar-Kandidaten für das immunologische Blockbuster-Medikament Dupixent von Sanofi. Damit kann nun die klinische Entwicklung durchstarten, an deren Ende nach mehreren Jahren eine Zulassung stehen kann.