FinanzmärkteWeiterer Anstieg erwartet

Dax erklimmt Allzeithoch von 24.771 Punkten

Nach guten Vorgaben ist der Dax auf ein neues Allzeithoch geklettert. Ein weiterer Anstieg auf 25.000 Punkte ist für die Deka nur eine Frage der Zeit.

Dax erklimmt Allzeithoch von 24.771 Punkten

Finanzmärkte

Dax erklimmt Allzeithoch von
24.771 Punkten

wrü Frankfurt

Nach Indexrekorden an der Wall Street ist auch der Dax am Donnerstag auf ein neues Allzeithoch geklettert. Der deutsche Leitindex notierte bereits zu Handelsbeginn über seinem bisherigen Rekord von Anfang Juli mit 24.639 Punkten, klettert über 24.700 Zähler bis auf 24.771 Punkte. Der Dax schloss mit einem Plus von 0,1% auf 24.611 Zählern. Ende 2024 hatte der Dax noch bei 19.909 Zähler gelegt. Damit errechnet sich für das laufende Jahr für den Deutschen Aktienindex ein Gewinn von satten 24,4%.

Nächstes Ziel 25.410 Punkte

Nach diesem Ausbruch sind technische Analysten positiv für den Dax gestimmt. „Die Markttechnik ist übergeordnet positiv“, sagt Martin Utschneider von Robo Markets. Der Trendfolgeindikator MACD zeige sich positiv. Nach dem aktuellen, wichtigen Ausbruch nach oben, siedelt Utschneider das nächste Perspektivziel für den Dax bei 25.410 Punkten an.

„Die Dax-Unternehmen profitieren von einem stabilen globalen Wachstum, einer guten Positionierung in strukturellen Wachstumsfeldern, günstigen Finanzierungsbedingungen, fiskalischen Impulsen, einem soliden Ausblick für die Unternehmensgewinne und einer vertretbaren Bewertung", erklärt Joachim Schallmayer, Leiter Kapitalmärkte und Strategie, bei der Deka. "Die neuen Rekorde sind ein Zwischenstopp und die 25.000-Punkte-Marke nur eine Frage der Zeit auf einem weiter nach oben zeigenden Kurspfad, der sich deutlich flacher als in den vergangenen drei Jahren fortsetzen sollte.“

Die Rekordstände im Dax zeigten, dass in einem Umfeld steigender staatlicher Verschuldung der Aufbau und Werterhalt realer Vermögen unverzichtbar sei. Am besten gelinge dies über die Teilhabe am globalen Wachstum durch die Aktienanlage. "Anlegerinnen und Anleger sollten die Rekordstände aber auch zum Anlass nehmen, ihre Positionierungen zu überprüfen, um gegebenenfalls breiter auch in andere Regionen oder auch in die zweite Börsenreihe, den MDax, zu diversifizieren.“

Deka erwartet steigende Gewinne

Mittlerweile richtet sich der Blick der Anleger laut Schallmayer bereits auf das Jahr 2026 und hier dürften nicht nur die heimischen Konjunkturimpulse ihre Wirkung entfalten, sondern auch die globalen Wachstumsperspektiven für steigende Unternehmensgewinne sorgen. „Dabei profitiert der Dax vor allem durch eine gute Positionierung in den Themen Infrastruktur, Verteidigung, Sicherheit und KI im Unternehmenssektor“, erklärt der Deka-Stratege.

Der Automobilsektor mit seinen Zulieferindustrien spiele für die gesamtwirtschaftliche Lage, insbesondere die Beschäftigung in Deutschland, eine sehr wichtige Rolle. „Im Dax sind die Gewichtungen der Unternehmen gering, die Wirkung von Kursausschlägen wirken sich somit nur bedingt auf der Gesamtindexebene aus“, so Schallmayer. „Mittlerweile ist die Erwartungshaltung in diesem Sektor aber sehr zurückhaltend, sodass sich entlastende Nachrichten positiv auf das Gesamt-Stimmungsbild niederschlagen sollten.“

Trendumkehr nicht zu erwarten

Die Rekorde im Dax spiegelten die gute Positionierung der Unternehmen in globalen Zukunftsthemen, sowie die Anpassungsfähigkeit und Innovationskraft wider. Diese hätten die Unternehmen trotz der widrigen Bedingungen der hohen Energiepreise und der Zollbelastungen unter Beweis gestellt. Hilfreich sei auch, dass sich nach einer ersten Welle der Ernüchterung jetzt der politische Reformwillen endlich erkennen lasse. Allerdings seien diese Entwicklungen nicht rückschlagfrei und auch das globale Umfeld halte in den kommenden Wochen und Monaten zahlreiche Unwägbarkeiten bereit. „Korrekturen sind vorprogrammiert, eine Trendumkehr ist nicht zu erwarten“, betont Schallmayer.

Das Jahresende ist eine gute Zeit für den Dax. „Im Schnitt gewann der deutsche Leitindex im vierten Quartal 4% hinzu“, so Analyst Pascal Kielkopf von HQ Trust. „In der Tendenz gilt, dass sich der Dax im vierten Quartal umso besser entwickelte, je besser er in den neun Monaten zuvor abschnitt. Konnte der Dax, wie in diesem Jahr, bis Ende September um mehr als 18% zulegen, stieg er bis zum Jahresende in sämtlichen Fällen weiter an. Im Schnitt um 9,6%."