Finanzmärkte

Dax fällt deutlich zurück

Der große Verfallstag an den Terminbörsen und die Furcht vor einer geldpolitischen Straffung durch die Fed haben dem Dax zum Wochenschluss Rücksetzer beschert. Auch die Metallpreise standen unter Druck.

Dax fällt deutlich zurück

ku Frankfurt

Der europäischer Aktienmarkt ist zum Wochenschluss deutlich unter Druck geraten. Der Dax gab deutlich um 1,8% auf 15448 Punkte nach, der Euro Stoxx 50 um 1,9% auf 4079 Zähler. Der Dax hat sich inzwischen wieder recht deutlich von seinem Rekordhoch vom Montag von mehr als 15800 Punkten entfernt. Händler verwiesen auf den großen Verfallstag an den Terminbörsen, bei dem Kontrakte auf Indizes sowie Optionen und Futures auf einzelne Aktien auslaufen, sowie auf Äußerungen von Seiten der amerikanischen Notenbank Federal Reserve, die eine straffere Geldpolitik in Aussicht stellte. Am Freitag sagte der Präsident der amerikanischen Notenbankfiliale von St. Louis, James Bullard, die Inflation sei stärker als antizipiert und die Fed werde mehrere Treffen ihres Offenmarktausschusses benötigen, um herauszufinden, wie sich der geldpolitische Stimulus reduzieren lasse. Daraufhin startete der Handel an der Wall Street schwach.

Mit Blick auf die vermutete längere Fortsetzung der ultralockeren Geldpolitik in Europa stand der Euro unter Druck. Er gab um 0,4% auf 1,1859 Dollar nach.

Sehr schwach zeigten sich im Dax Henkel, die um 5,5% auf 89,48 Euro nachgaben und damit wieder an den jüngsten Negativtrend anknüpften. Die Analysten der britischen Investmentbank Barclays haben ihre Prognose für das Ergebnis je Aktie im laufenden Jahr gesenkt und dabei auf den Kostendruck durch steigende Rohstoffpreise verwiesen.

Der Kurs des Tübinger Impfstoffherstellers Curevac erholte sich am Freitag teilweise wieder von dem desaströsen Kurssturz um mehr als 40% vom Vortag. Der Aktienkurs zog kräftig um 21,8% auf 55,80 Euro an. Vorstandschef Franz-Werner Haas zeigte sich am Freitag davon überzeugt, dass der Impfstoff auch bei geringerer Wirksamkeit zur Zulassung gebracht werden könne.

Der Goldpreis, der zuletzt deutlich unter Druck geraten war, erholte sich am Freitag nur zeitweise. Er legte zunächst zu, bis dann aber wieder Verkäufe einsetzten. Am Abend wurde er zu 1776,66 Dollar je Feinunze gehandelt, ein magerer Anstieg um lediglich 0,1%. Das Edelmetall verzeichnete die schwächste Woche seit neun Monaten.

Der Kupferpreis gab zum Wochenausklang um weitere 0,9% auf 9230 Dollar je Tonne nach. Er hat damit im Wochenverlauf fast 8% eingebüßt, womit es sich um die schwächste Woche seit März 2020 auf dem Höhepunkt der ersten Pandemie-Welle gehandelt hat. Von seinem im Mai erreichten Rekordhoch von 10747,50 Dollar je Tonne hat er sich damit deutlich entfernt. Die Analysten der niederländischen Großbank ING vertraten die Meinung, dass dies bereits der höchste Stand im laufenden Jahr gewesen sein könnte.