Märkte am Abend

Dax fällt nach anfänglichem Plus zurück

Trotz guter Vorgaben hat der Dax die anfänglichen Gewinne nicht halten können. Nach einer Gewinnwarnung hat Salzgitter mehr als 20 Prozent verloren.

Dax fällt nach anfänglichem Plus zurück

Finanzmärkte

Salzgitter brechen nach Gewinnwarnung ein

Aktie verliert mehr als 20 Prozent – Dax fällt nach anfänglichem Plus zurück

wrü Frankfurt

Nach den positiven Vorgaben durch die Rekorde an den US-Aktienmärkten hat der Dax am Freitag zunächst weiter zugelegt. Der deutsche Leitindex kletterte im frühen Geschäft bis auf 24.495 Punkte und rückte damit an sein Allzeithoch von 24.639 Zähler heran. Im Verlauf fiel der Leitindex dann aber wieder zurück. Der Dax schloss schließlich 0,3% ermäßigt auf 24.290 Punkten. Der MDax legte bis zum späten Nachmittag um 0,8% zu, während sich der Euro Stoxx 50 um 0,3% ermäßigte.

Die US-Zollpolitik und die aus höheren US-Zöllen erwachsenden Risiken haben zumindest am Freitag den Aktienmarkt kaum beeinflusst. Doch bleibt natürlich die Gefahr, dass es bis zum 1. August zu keiner Einigung zwischen den USA und der EU im Zollkonflikt kommt, und die europäischen Unternehmen dann mit extrem hohen US-Zöllen von 30% konfrontiert sind. „Setzt sich Trump mit weit überhöhten Zöllen durch, dürfte dies in Europa und den USA noch nicht in den Kursen enthalten sein“, meint der renommierte Fondsmanager Jens Ehrhardt. „Aufgrund der mäanderten US-Zollpolitik sind wirtschaftliche Ausblicke und Planungen zurzeit so unsicher wie selten zuvor“, meint Stratege Berndt Fernow von der LBBW.

Kurseinbruch bei Salzgitter

Im Dax hielten sich die Kursveränderungen zum Wochenschluss meist in engen Grenzen. Rheinmetall verzeichneten erneut hohe Umsätze und gewannen bis zum späten Nachmittag 0,5% auf 1.846 Euro. Deutsche Post kletterten 0,6% auf 39,26 Euro. Hingegen ermäßigten sich Deutsche Bank um 0,8% auf 25,75 Euro und Commerzbank um 0,8% auf 28,16 Euro.

Im SDax sind Salzgitter nach einer Gewinnwarnung eingebrochen. Die Aktie verlor bis zum späten Nachmittag 21,9% auf 20,50 Euro. Der Konzern hat die vorläufigen Daten für das erste Halbjahr veröffentlicht und die Jahresprognose nach unten angepasst. „Die vorläufigen Zahlen liegen unter dem vom Unternehmen ermittelten Analystenkonsens“, stellt Analyst Dirk Schlamp von der DZ Bank fest. Eine Anpassung des Konsenses nach unten sei jetzt wahrscheinlich. Auffällig sei, dass die Obergrenze der bisherigen EBITDA-Ergebnisprognose deutlich stärker gesenkt worden sei. Die DZ Bank stuft die Salzgitter-Aktie mit Halten bei einem Kursziel von 21,50 Euro ein.

SMA Solar verloren nach einer Herabstufung durch die Analysten von Jefferies bis zum späten Nachmittag 5,9% auf 20,72 Euro. Analyst Constantin Hesse attestierte einen düsteren Ausblick für die Aktie und hat sein Kursziel auf 16 Euro zurückgenommen.

Rückenwind für Delivery Hero

Hingegen erholte sich die Aktie des Essenslieferanten Delivery Hero bis zum späten Nachmittag um 14,2% auf 24,93 Euro. Hier hat UBS-Analyst Jo Barnet-Lamb darauf hingewiesen, dass der Marktanteil der südkoreanischen Essenslieferplattform von Delivery Hero im Juni gestiegen sei.

Die Wall Street hatte am Donnerstag ihren Rekordlauf fortgesetzt. Dabei haben sowohl der Technologieindex Nasdaq 100 als auch der marktbreite S&P 500 neue Allzeithochs erreicht. Der Nasdaq 100 schloss 0,74% höher auf 23.078 Punkten. Der S&P 500 gewann 0,5% auf 6.279 Zähler. „Fundamental gesehen wird die Rekordjagd bisher gut untermauert“, stellen die Analysten von Indexradar fest. „Knapp neun von zehn S&P-500-Unternehmen, die bislang berichtet haben, übertrafen die Erwartungen.“

Ölpreis steigt

In Hongkong gewann der Hang Seng Index 0,9% auf 24.713 Punkte. In Japan herrschte vor den Wahlen am Wochenende Zurückhaltung. Der Nikkei 225 verlor 0,2% auf 39.819 Punkte.

Am Devisenmarkt hat sich der Euro gegenüber dem Dollar um 0,4% auf 1,1646 Dollar befestigt. Öl der Sorte Brent kletterte um 1,3% auf 70,42 Dollar je Barrel. Dies wurde auf das neue Sanktionspaket der EU gegen Russland zurückgeführt. Am Anleihemarkt ermäßigte sich der richtungsweisende Bund-Future um 0,2% auf 129,58%. Die Rendite für zehnjährige Bundesanleihen stieg leicht auf 2,70%.