Weder beim Wetter noch am Aktienmarkt hat sich der Wonnemonat August bisher von seiner sonnigen Seite gezeigt. Eine Melange aus enttäuschenden Quartalszahlen, weiteren Gewinnmitnahmen und der nachwirkenden Bonitätsabstufung der USA zog den deutschen Leitindex am Donnerstag den vierten Handelstag in Folge ins Minus. Der Dax schloss mit einem Abschlag von 0,8% bei 15.893 Zählern und damit unter der runden Marke von 16.000 Punkten. Auch MDax (−0,4% auf 27.936 Punkte) und EuroStoxx (−0,8% auf 4.300 Punkte) notierten schwächer.

Besonders kalt fiel die Dusche für die Anleger von Infineon aus. Der Halbleiterhersteller erwartet einen Umsatzanstieg auf rund 4 Mrd. Euro im vierten Quartal, welches bei Infineon im September endet. Analysten erwarteten im Schnitt 4,13 Mrd. Euro. Schon im dritten Quartal fielen die Margen im Vergleich zum Vorquartal, und die Aussicht auf weitere Rentabilitätsrückgänge beunruhigt die Investoren, meint Jefferies-Analyst Janardan Menon gegenüber Bloomberg. Besonders besorgniserregend seien sinkende Margen im für Infineon wichtigen Automobilsegment. Die Papiere verloren am Dax-Ende 9,3% auf 34,89 Euro. Die Aktie liegt in diesem Jahr allerdings immer noch mit über 20% im Plus. An der Spitze des deutschen Leitindex konnten sich dagegen die Anleger von Zalando über einen Aufschlag von 7% auf 31,36 Euro freuen. Der Online-Modehändler verdiente im vergangenen Quartal trotz eines trägen Geschäfts dank Kostenkontrolle operativ mehr als gedacht. Auch das dritte Jahresviertel überrasche bislang offenbar positiv, hieß es am Markt.

Auch die Quartalszahlen von Beiersdorf überzeugten Anleger. Dank des gut laufenden Hautpflegegeschäfts mit den Marken Nivea und Eucerin hob der Konzern nach dem ersten Halbjahr seinen Umsatzausblick für das laufende Jahr an. Der Kurs der Aktie zog um 3,8% auf 120,40 Euro an.

Im MDax musste die Lufthansa am Index-Ende Abschläge von 5,5% auf 8,34 Euro hinnehmen. Marktteilnehmer fokussierten sich auf die negativen Aspekte der vorgelegten Quartalszahlen wie den unter den Erwartungen liegende freie Barmittelfluss. Dabei verkündete der Konzern für ein zweites Quartal ein Rekordergebnis, das auf den mindestens dritthöchsten Jahresgewinn in der Unternehmensgeschichte hoffen lässt.

Im SDax konnten Kontron am stärksten zulegen. Der Technologiekonzern wird wegen guter Geschäfte optimistischer für das laufende Geschäftsjahr. Vor allem das Softwaregeschäft ließ in der ersten Jahreshälfte die Einnahmen sprudeln. Die Bruttomarge kletterte auf einen Höchststand. Anleger honorierten das mit einem Plus von 7,8% auf 20,78 Euro.