AKTIEN

Dax fällt wieder in die Verlustzone

Versorger legen kräftig zu - BASF profitiert von höherem Ölpreis - Kurssturz bei britischer Capita

Dax fällt wieder in die Verlustzone

ku Frankfurt – Positiv ausgefallene Konjunkturdaten haben am Donnerstag nur zeitweise für Kursgewinne im europäischen Aktienmarkt gesorgt. Der Dax gab um 0,3 % auf 10 406 Punkte nach. Der Euro Stoxx 50 blieb mit 2 991 Zähler auf Vortagsniveau.So sind die Bestellungen im deutschen Maschinenbau im August vor allem dank einer lebhaften Nachfrage aus dem Inland im Vorjahresvergleich real um 2 % gestiegen, teilte der Branchenverband VDMA mit. Außerdem hat sich gemäß dem entsprechenden Barometer der EU-Kommission die Stimmung in den Unternehmen der Eurozone im September stärker als erwartet verbessert. Händler sagten zudem, die Einigung der Mitglieder des Ölkartells Opec in Algier auf eine Produktionskürzung sei eher positiv aufgenommen worden, auch wenn einige Branchen wie etwa die Airlines unter höheren Energiekosten leiden.Sehr fest zeigten sich die Versorger. So zogen RWE um 2,8 % auf 15,35 Euro an und Eon um 1 % auf 6,34 Euro. Die Titel profitieren davon, dass die Großhandelspreise für Strom seit zwei Wochen deutlich steigen. Sie kletterten binnen kurzer Zeit um 20 % auf das höchste Niveau seit Herbst 2015.Zu den Gewinnern im Dax gehörten auch BASF mit einem Aufschlag von 1,8 % auf 74,36 Euro. Über die Tochtergesellschaft Wintershall ist der Konzern im Öl- und Gasmarkt stark vertreten.Demgegenüber war Lufthansa mit einem Minus von 2,7 % auf 9,78 Euro einer der schwächsten Werte im deutschen Leitindex. Händler verwiesen auf die Erwartung, dass die Treibstoffpreise nun spürbar steigen werden. Negativ auf die Opec-Einigung reagierten auch IAG, die Muttergesellschaft von British Airways, mit einem Minus von 1,1 % auf 3,93 Pfund sowie Air France-KLM mit einem Kursrückgang von 1,7 % auf 4,74 Euro. Air Berlin sackten um 8 % auf 0,68 Euro ab. Händler verwiesen auf das drastische Sanierungsprogramm, das unter anderem eine Halbierung der Flotte beinhaltet.Einen Kurssprung von 16,7 % auf 8,12 Euro gab es bei dem Biotech-Unternehmen Medigene. Die Gesellschaft hat eine Kooperation mit Bluebird Bio abgeschlossen, in deren Rahmen eine sogenannte T-Cell-Therapie zur Behandlung von Krebs entwickelt werden soll. Medigene erhält eine Vorauszahlung von 15 Mill. Dollar.Bei dem britischen Outsourcing-Dienstleister Capita, der unter anderem die PKW-Maut für Groß-London erhebt, gab es einen Kurssturz von 26,7 % auf 6,99 Pfund. Aufgrund eines problembehafteten IT-Projekts gab es eine Gewinnwarnung. Außerdem belastet ein möglicher Rechtsstreit mit der Co-op Bank.