Dem Dax fehlt weiter die Dynamik
Die Herabstufung der US-Kreditwürdigkeit durch die Rating-Agentur Moody's hat die Anleger am deutschen Aktienmarkt verunsichert. Der Dax startete schwach, auch am Mittag fehlte es ihm an Dynamik. Er zeigte nach fünf Handelstagen mit Anstiegen einen kleinen Verlust von 0,2% auf 23.711 Punkte. Der Euro Stoxx 50 ermäßigte sich um 0,8% auf 5.386 Zähler.
Moody's zieht nach
Moody's hat das Rating der USA von der Bestnote „AAA“ auf „Aa1“ heruntergesetzt, wobei Moody's die letzte der drei großen westlichen Rating-Agenturen war, die noch ein Triple-A-Rating für US-Staatsschulden hatte. S&P hat bereits als erste 2011 die Note auf „AA+“ gesenkt, Fitch im Jahr 2023. Moody's verweist auf hohe Staatsverschuldung in den USA. Die Schulden und die Kosten ihrer Bedienung seien relativ deutlich höher als bei anderen Ländern mit Spitzenbewertung, heißt es. Die wirtschaftliche und finanzielle Stärke der USA gleiche das nicht ganz aus. Der Ausblick von Moody's ist allerdings „neutral“. Steven Cheung, Kommunikationsdirektor des Weißen Hauses, schrieb auf X dazu, Moody's-Chefökonom Mark Zandi sei ein Gegner Trumps. „Niemand nimmt seine Analysen ernst“, betonte Cheung.
Die asiatischen Aktienmärkte reagierten negativ auf die Herabstufung. So gab der Nikkei 225 um 0,7% auf 37.499 Yen nach. Der Hang Seng aus Hongkong ermäßigte sich aber nur minimal um 0,1% auf 23.333 Zähler. Der Kospi aus Seoul kam auf ein Minus von 0,9% auf 2.603 Punkte.
Gewinnmitnahmen bei Borussia
Schwach zeigten sich Borussia Dortmund mit einem Kursrückgang von 5,5% auf 3,88 Euro. Kurzzeitig kam die Aktie auf einen zweistelligen Prozentsatz des Kursrückgangs. Borussia erreichte erst am letzten Spieltag der Fußball-Bundesliga die finanziell lukrative Qualifikation für die Champions League. Allerdings hatte die Aktie in der vergangenen Woche bereits rund 25% zugelegt, so dass Händler von Gewinnmitnahmen sprachen.
Der Laborausrüster Stratec kam auf ein Plus von 3,4% auf 26 Euro. Das Management hofft auf Wachstum im laufenden Jahr. Im abgelaufenen Jahr konnte aufgrund von Sparanstrengungen der Betriebsgewinn um rund 10% gesteigert werden. Stratec musste kürzlich wegen Verzögerungen der Bilanzerstellung den SDAx verlassen und kann nun frühestens im Juni wieder aufgenommen werden.
Citigroup senkt den Daumen
Gea ermäßigten sich um 1,7% auf 57 Euro. Die Aktie reagierte auf eine negative Analystenstudie der Citigroup. Analyst Klas Bergelind nahm die Kaufempfehlung für die Aktie zurück. Nach dem starken Kursanstieg von bis zu 27% in den vergangenen fünf Wochen seien Chancen und Risiken nun recht ausgeglichen.
Die Rendite zehnjähriger US-Treasuries stieg am Montag um 10 Basispunkte (BP) auf 4,505%. Die Rendite der dreißigjährigen Langläufer kletterte um 13 BP auf 5,022%. Bei den zweijährigen Notes gab es keine Reaktion.
Dollar im Rückwärtsgang
Der Greenback zeigte sich schwach. Der Dollar-Index, der die Entwicklung der US-Devise gegenüber den Währungen der sechs wichtigsten Handelspartner misst, gab um deutliche 0,9% nach. Der Euro zog um 1% auf 1,275 Dollar an. Die japanische Währung stieg um 0,5% auf 144,85 Yen je Dollar. Der Goldpreis, der sich zuletzt deutlich von seinem Rekordhoch von 3.500 Dollar entfernt hatte, befestigte sich um 1,2% auf 3.241 Dollar je Feinunze.
Die wichtigste Kryptowährung Bitcoin gab leicht um 1% auf 103.064 Dollar nach. Sie hält sich damit aber nach wie vor in der Nähe ihrs Rekordhochs von rund 109.000 Dollar auf.
China-Daten drücken Ölpreis
Trotz des schwächeren Dollars gab der Brent-Ölpreis um 0,7% auf 64,96 Dollar je Barrel nach. In China ließ nach den neuesten Daten das Wachstumstempo der Industrieproduktion nach.