Aktienmarkt

Dax gibt Gewinne ab

Der Dax hat trotz der Perspektive einer schweren Rezession zeitweilig den höchsten Stand seit sieben Wochen erreicht. Dann büßte der Index seine Gewinne wieder ein.

Dax gibt Gewinne ab

ku Frankfurt

Trotz der sich abzeichnenden schweren Rezession in Deutschland und Europa ist der Dax am Dienstag auf ein Siebenwochenhoch geklettert. In der Spitze erreichte er 13570 Punkte. Im Handelsverlauf büßte er dann jedoch seine Gewinne wieder ein und rutschte in die Verlustzone. Den Handel beendete er dann mit 13480 Punkten auf dem Niveau vom Freitag. Der Euro Stoxx 50 legte minimal um 0,1% auf 3711 Zähler zu.

Im Dax zeigten sich Zalando schwach mit einem Minus von 1,4% auf 26,98 Euro. Händler sprachen von Gewinnmitnahmen, nachdem sich die Aktie am Freitag um 6,5% befestigt hatte. Deutsche Telekom verteuerten sich um 0,8% auf 18,75 Euro. Die Analysten der Investmentbank Kepler Cheuvreux haben die Coverage für den Titel wieder auf­genommen. Sie raten zum Kauf der Aktie, bei einem Kursziel von 27 Euro.

Covestro ermäßigten sich um 0,5% auf 33,05 Euro. Der Chemiekonzern hat seine Prognose für das laufende Jahr weiter zurückgenommen. Nun wird mit Energiekosten von 2,2 Mrd. Euro gerechnet, bislang waren es 2 Mrd. Euro, nach 1,2 Mrd. Euro im Vorjahr.

Sehr schwach zeigten sich die Titel des Kleinbatterienherstellers Varta. Das Management gab eine Gewinnwarnung heraus. Im frühen Handel brach der Kurs um mehr als 13% ein, zum Börsenschluss ergab sich noch ein Minus von 3,5% auf 76,44 Euro. Erwartet wird nun noch ein Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) von 200 bis 225 Mill. Euro im laufenden Jahr. Bislang waren bis zu 280 Mill. Euro prognostiziert worden. Der Umsatzanstieg wird nun mit bis zu 8% avisiert, was unter der Konsensschätzung der Analysten liegt. Einige Analysten zeigten sich enttäuscht. Warburg nahm ihre Kaufempfehlung zurück und rät nun zum Verkauf. Die Analysten von Hauck & Aufhäuser nahmen das Kursziel von 84 Euro auf 64 Euro zurück. Rheinmetall verzeichneten hingegen einen kräftigen Kursanstieg von 5% auf 187,70 Euro. Die Analysten der britischen Großbank HSBC raten zum Kauf der Aktie. Die Aktie erreichte zeitweise den höchsten Stand seit fast zwei Wochen. Zuletzt hatte es am Markt Sorgen hinsichtlich der Entwicklung der Automobilsparte gegeben. Mit Blick auf die enorme Erhöhung der Verteidigungsausgaben durch die Bundesregierung werden allerdings die Perspektiven für das Rüstungsgeschäft positiv beurteilt.

Die Titel des Linux-Spezialisten Suse verteuerten sich um 4,2% auf 18,20 Euro. Großaktionär EQT will voraussichtlich ab dem 8. August für bis zu 100 Mill. Euro weitere Suse-Aktien kaufen. Bislang hält EQT bereits mehr als drei Viertel der Titel.