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Dax im Rally-Modus

Der deutsche Leitindex kommt seinem Rekordhoch aus dem Juli immer näher. Besonders eine Branche profitierte von den Hoffnungen auf Leitzinssenkungen.

Dax im Rally-Modus

Dax im Rally-Modus

Leitindex bewegt sich auf Rekordhoch zu – Ölpreis sinkt trotz Kürzungen der Opec+

tom Frankfurt

Der deutsche Leitindex hat am Freitag seine bisherigen Wochengewinne noch ausbauen können. Angetrieben von den Erwartungen auf baldige Leitzinssenkungen legte der Dax 1,1% auf 16.398 Zähler zu und steuert damit weiter in Richtung seines bisherigen Allzeithochs bei 16.529 Punkten aus dem Juli. Die Jahresendrally trieb auch den MDax um 1,2% auf 26.492 Zähler in die Höhe. Der Euro Stoxx 50 notierte vor dem Wochenende 0,8% fester bei 4.419 Punkten.

Die Zinshoffnungen gaben besonders Immobilienwerten Auftrieb. Vonovia legten im Dax 4% auf 26,55 Euro zu. Im MDax stiegen LEG und TAG Immobilien um 4% auf 72,92 Euro bzw. 3,2% auf 12,96 Euro. Spitzenwert im MDax waren aber die Titel von Jenoptik. Der Technologiekonzern hob zum Kapitalmarkttag seine mittelfristigen Profitabilitätsziele an und übertraf damit die Erwartungen. Die Aktie verteuerte sich um 5,6% auf 26,14 Euro. Abwärts ging es dagegen für die Anteile von Bechtle. Der IT-Dienstleister verschaffte sich mithilfe einer Wandelanleihe frische finanzielle Mittel. Das Geld soll unter anderem für Zukäufe genutzt werden. Die Aktie verlor 4,5% auf 43,43 Euro. Im SDax verzeichneten die Papiere der Metro AG einen Abschlag von 3,7% auf 5,92 Euro. Die US-Bank J.P. Morgan ist inzwischen negativer gestimmt für den Großhändler und stufte die Aktie auf "Underweight" ab.

Abschläge gab es auch für den in New York an der Nasdaq notierten Covid-Impfstoffhersteller Biontech. Auch sie wurden von J.P. Morgan auf "Underweight" abgestuft. Analystin Jessica Fye rechnet mit sinkenden Schätzungen für Biontech und befürchtet längere Entwicklungszeiten für neue Produkte. Die Aktie verlor 2,3% auf 98,12 Dollar.

Am Ölmarkt versuchten sich die Anleger einen Reim auf den jüngsten Beschluss der Opec+ zu Produktionskürzungen zu machen. Die Opec+ hatte sich am Donnerstag auf freiwillige Förderkürzungen von insgesamt rund 2 Mill. Barrel pro Tag (bpd) für Anfang nächsten Jahres geeinigt. Die Märkte zweifelten aber an der Quotendisziplin der Opec+, sagte Jochen Stanzl von CMC Markets gegenüber Reuters. Die Nordseeölsorte Brent verlor bis zu 0,9% auf 80,13 Dollar je Fass. Auch das US-Öl WTI notierte mit 75,36 Dollar je Barrel zeitweise 0,8% schwächer. Schon nach den Beratungen der Opec+ am Donnerstag waren die Preise ins Minus gedreht.