Ausblick

Dax in Rekordlaune

Nachdem sich der Dax über Wochen in einem engen Band zwischen 15.700 und 16.000 Punkten bewegt hat, gelang dem Leitindex zuletzt ein Ausbruch nach oben.

Dax in Rekordlaune

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Dax in Rekordlaune

Signale aus den USA treiben Leitindex – Nikkei markiert 33-Jahres-Hoch

tom Frankfurt

Nachdem sich der Dax über Wochen in einem engen Band zwischen 15.700 und 16.000 Punkten bewegt hat, gelang dem Leitindex an den letzten beiden Tagen der Woche ein Ausbruch nach oben. Bereits am Donnerstag konnte er die runde Marke von 16.000 Zählern überspringen, am Freitag kletterte der Dax dann zeitweise auf ein neues Allzeithoch bei 16.332 Punkten.

Angetrieben wurden die Aktienmärkte von Hoffnungen auf eine Einigung im Streit um die Schuldenobergrenze in den USA. Dabei hätte das nicht nur positive Auswirkungen, wie Claudia Windt von der Helaba konstatiert. Die Aussicht auf eine Lösung im Schuldenstreit senke das Risiko eines negativen Vertrauensschocks. Blicke man dann noch auf den robusten US-Arbeitsmarkt, so erschienen baldige Leitzinssenkungen der Fed illusorisch. Ähnlich schätzt Frank Klumpp von der LBBW die Lage ein. Auch wenn andere Akteure an den Geldmärkten zwei oder sogar drei Leitzinssenkungen noch in diesem Jahr erwarten, geht Klumpp davon aus, dass erste Leitzinssenkungen frühestens im ersten Halbjahr 2024 anstehen. Die Inflationsbekämpfung verlange noch einen restriktiveren Kurs, so dass eine Zinspause ohne weitere Anhebungen noch das optimistischste Szenario der LBBW ist.

Dessen ungeachtet zeigte sich in der abgelaufenen Woche der Nikkei 225 deutlich stärker. Der japanische Aktienindex kletterte dank solider Exporte und auch dank der Hoffnung auf eine Einigung im Schuldenstreit am Freitag auf ein 33-Jahres-Hoch.

Gewinnrezession in den USA

Dennoch ist nicht alles blau am Börsenhimmel. In China drückten Sorgen über die Wachstumsaussichten die Stimmung. In den USA sieht die DZ Bank eine Gewinnrezession bereits in vollem Gange. Diese negative Gewinnentwicklung sei in den Kursen aber bereits eingepreist, so dass es beim S&P 500 noch Nachholpotenzial gebe. Sollten die USA tatsächlich in eine Rezession abgleiten, wären temporär aber auch weitere Kursabschläge möglich.

Positiv verlief die Berichtssaison beim Stoxx Europe 600. Nach Erhebungen von Bloomberg steht im ersten Quartal ein jährliches Gewinnwachstum von 19,7% zu Buche. Auf aggregierter Ebene fielen die Gewinne 25,2% höher aus als erwartet. Auch die Umsätze überraschten mit einem Plus von 2% positiv. Trotz der starken Zahlen sieht Frank Klumpp von der LBBW angesichts konjunktureller Risiken nun auch wieder Abwärtsrisiken für die Gewinne der Unternehmen.

Der Blick der Anleger richtet sich in der kommenden Woche nun auf die Einkaufsmanagerindizes aus dem Euroraum und auf das Ifo-Geschäftsklima. Sollten sich diese Frühindikatoren nicht zu sehr eintrüben, könnte der Dax schon bald auf neue Rekordjagd gehen.

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