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Dax klettert auch über 17.700-Punkte-Marke

Der deutsche Leitindex hat am Donnerstag den sechsten Tag in Folge ein Allzeithoch markiert. Auch Bitcoin war weiter sehr gefragt.

Dax klettert auch über 17.700-Punkte-Marke

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Dax klettert auch über 17.700-Punkte-Marke

Aixtron-Zahlen enttäuschen – Bitcoin-Kurs zieht weiter an

tom Frankfurt

Der deutsche Leitindex hat am Donnerstag den sechsten Tag in Folge ein historisches Hoch markiert. Das jüngste Allzeithoch liegt bei 17.742 Punkten. Bis zum Abend legte der Dax 0,4% auf 17.678 Punkte zu. Auf Monatssicht hat sich das Börsenbarometer damit um gut 4,6% verteuert, auf Jahressicht sogar um 5,5%.

Dagegen fiel der MDax am Donnerstag um 0,2% auf 25.825 Zähler. Gegenüber dem Leitindex fällt der MDax damit weiter ab, sein aktuelles Rekordhoch bei rund 36.429 Zählern hatte der Index im September 2021 erreicht. Der Euro Stoxx 50 fiel am vierten Handelstag der Woche um 0,1% auf 4.878 Punkte.

Beiersdorf sacken ab

Bei den Einzeltiteln sorgten besonders Quartalszahlen für Bewegung, wobei nicht alle Unternehmen überzeugen konnten. Im Dax enttäuschten Beiersdorf mit dem Wachstum der Konsumsparte im Schlussquartal, die Aktie sackte am Index-Ende um 3,7% auf 132,55 Euro.

Besser sah es bei Covestro aus. Bei dem Chemiekonzern liegt der freie Barmittelfluss über der Markterwartung. Die Aktie zog daraufhin trotz eines Gewinneinbruchs und der fehlenden Aussicht auf eine Dividende um 1,8% auf 50,30 Euro an. Dem Unternehmen zufolge laufen die Gespräche mit Adnoc über eine Übernahme durch den staatlichen Ölkonzern aus Abu Dhabi weiter. Die Zahlen und Prognosen des Triebwerkherstellers MTU quittierten Anleger mit einem Aufschlag von 1,6% auf 222,30 Euro.

An der Dax-Spitze verteuerten sich die Papiere von Siemens Energy um 2% auf 14,21 Euro. Der Hersteller von Energietechnik hat eine Kreditlinie über 4 Mrd. Euro erhalten und löst damit ältere Verbindlichkeiten ab.

Absturz bei AMS Osram

Einen regelrechten Kurssturz legten dagegen Aixtron im MDax hin: Der Anlagenbauer für die Chipproduzenten rechnet in diesem Jahr mit zumindest deutlich langsamerem Wachstum. Zusätzlich belastete eine Mitteilung des Aixtron-Kunden AMS Osram. Da dem deutsch-österreichischen Sensor- und Lichtkonzern der wichtigste Kunde für seine neue Micro-LED-Technik abgesprungen ist, muss das Unternehmen bis zu 900 Mill. Euro auf eine eigens gebaute Fabrik in Malaysia abschreiben. Aixtron-Titel legten den größten Kurssturz seit gut acht Jahren hin und verloren bis Handelsschluss 18,7% auf 25,68 Euro. Sogar noch stärker wurden die Papiere von AMS Osram abgestraft, die um 38,9% auf 1,35 Schweizer Franken abstürzten.

Dagegen konnte SMA Solar mit einem starken Umsatzziel für 2024 die Anleger überzeugen. Die Aktie schnellte an der MDax-Spitze um 14,9% auf 55,05 Euro nach oben. Auch beim Windturbinenhersteller Nordex kam die Umsatzvorgabe für dieses Jahr gut an, hier verteuerten sich die Papiere um 9,2% auf 10,53 Euro.

Bitcoin nähert sich Rekordhoch

Unter Druck standen dagegen die Aktien von Air France-KLM. Die Fluggesellschaft war im vierten Quartal in die Verlustzone gerutscht. Die Analysten von Davy Research bezeichneten die Zahlen als schwach. Der operative Gewinn im abgelaufenen Geschäftsjahr sei enttäuschend ausgefallen. Die volatile Aktie fiel um 8,6% auf 10,43 Euro und sackte damit nach vorübergehenden Erholungsansätzen wieder in den Bereich der Mehrjahrestiefs aus dem November um 10,50 Euro ab.

Dagegen griffen Investoren bei Kryptowährungen weiter beherzt zu. Bitcoin verteuerte sich um bis zu 5% und lag mit 63.674 Dollar nur noch rund 10% unter seinem Rekordhoch von 2021. "In jedem anderen Markt wären wir in der ,Lass die Finger von dieser Spekulationsblase'-Situation", sagte Analyst Matt Simpson vom Brokerhaus City Index. "Aber Bitcoin ist in einer Phase parabelförmiger Rally ohne Anzeichen auf ein Ende." Auch die Cyberdevise Ethereum gewann in der Spitze 5,3% und war mit 3.500,90 Dollar so teuer wie zuletzt vor zwei Jahren.