Rally setzt sich fort

Dax klettert auf Allzeithoch

Der deutsche Leitindex ist am Donnerstag auf ein neues Rekordhoch geklettert. Unter Druck standen dagegen neben Rheinmetall besonders Luxus-Titel. Auch für Bitcoin ging es abwärts.

Dax klettert auf Allzeithoch

Märkte

Dax klettert auf Allzeithoch

Rheinmetall schwächer – Kering zieht Luxus-Titel herunter – BASF legt deutlich zu

tom Frankfurt

Hauchdünn hat es der deutsche Leitindex am Mittwoch auf ein neues Allzeithoch geschafft. Mit 18.044 Zählern übertraf das Börsenbarometer das bisherige Rekordhoch vom vergangenen Donnerstag um fünf Punkte. Bis zum Abend kletterte der Dax 0,2% auf 18.015 Zähler. Auf Jahressicht hat der Dax nun bereits mehr als 7% zugelegt. MDax (+0,1% auf 26.264 Punkte) und Euro Stoxx 50 (−0,1% auf 5.001 Punkte) zeigten sich wenig verändert.

Fest im Blick hatten Anleger die Sitzung der Fed, die nach Handelsschluss in Europa zur nächsten Leitzinsentscheidung zusammenkam. Eine Veränderung des Zinssatzes ist quasi ausgeschlossen, allerdings erhoffen sich Anleger Hinweise, ob es im Juni zu einer ersten Zinssenkung kommt, und darauf, wie stark die Notenbank bis Jahresende an der Zinsschraube drehen wird. Zuletzt hatte sich der Preisauftrieb in den USA unerwartet beschleunigt, was gegen schnelle Zinssenkungen spricht.

Bei den Einzelwerten verteuerten sich an der Dax-Spitze die Papiere von BASF dank positiver Analystenaussagen um 2,5% auf 51,88 Euro. Berenberg stufte die Aktie mit der Begründung hoch, es könne kein besseres Kaufargument geben als den Beginn der Erholung von der schlimmsten Absatzmisere in der europäischen Chemiebranche seit Jahrzehnten. Außerdem nahm die chinesische Investmentbank Guotai Junan Securities die Beobachtung von BASF mit einem positiven Votum auf.

Dagegen ging es für Rheinmetall am Dax-Ende um 2,1% auf 477,60 Euro nach unten, nachdem Konzernchef Armin Papperger Papiere des Rüstungskonzerns für fast 5 Mill. Euro verkauft hat. Die Titel von Rheinmetall haben einen steilen Anstieg hinter sich und allein in diesem Jahr bereits 66% zugelegt.

In der dritten Börsenreihe konnten sich die Aktionäre von Deutz an der SDax-Spitze über einen Aufschlag von 6,7% auf 5,57 Euro freuen. Das Plus ist allerdings nur auf eine Kurserholung zurückzuführen, nachdem die Aktien des Motorenbauers nach dem Geschäftsbericht am Dienstag deutlich nachgegeben hatten. Dennoch hob Warburg-Analyst Stefan Augustin sein Kursziel für die Papiere deutlich auf 10,50 Euro an. Mit Blick auf die erwartete Erholung im zweiten Halbjahr biete sich eine attraktive Einstiegschance, so der Experte.

Vossloh im Aufwind

Gute Nachrichten gab es auch für die Aktionäre von Vossloh. Die Baader Bank nahm die Beobachtung der Titel mit einer Kaufempfehlung auf. Das Kursziel von 56 Euro lässt ihnen noch ein Potenzial von 28%. Zudem verlängerte der Schienen- und Verkehrstechnikkonzern den Vertrag des Vorstandsvorsitzenden Oliver Schuster um fünf Jahre. Am Donnerstag legte die Aktie 3% auf 42,90 Euro zu.

Positiv überraschte auch die Beteiligungsgesellschaft Indus mit einer deutlichen Dividendenerhöhung. Das wurde von den Märkten mit einem Kursplus von 3,4% auf 25,60 Euro honoriert. Dagegen setzten die Titel von PVA Tepla mit einem Minus von 6,1% auf 20 Euro den jüngsten Abwärtstrend fort. Die Eckdaten und Jahresziele des Technologieunternehmens kamen am Markt nicht gut an.

Unter Druck standen am Donnerstag nach einem enttäuschenden Umsatzausblick von Kering Luxus-Titel. Weil die Geschäfte bei seiner Top-Marke Gucci insbesondere in der Region Asien-Pazifik steil zurückgegangen seien, rechnet Kering zum Jahresauftakt mit einem Umsatzeinbruch. Die Aktien des Luxusgüterkonzerns rauschten in Paris in der Spitze um mehr als 15% nach unten. Experten der Citigroup sahen die auch konjunkturbedingte Entwicklung als „ein ziemlich beunruhigendes Signal“ für die gesamte Branche. Kering verloren bis Handelsschluss 11,9% auf 375,20 Euro. In Paris sackte auch die Edelmarke LVMH (−1,6% auf 846,20 Euro) ab, in Frankfurt notierten Puma (−0,3% auf 40,15 Euro) und Adidas (−0,5% auf 199,94 Euro) leichter.

Abwärts ging es auch für die Papiere des an der Nasdaq notierten Mainzer Biotechnologieunternehmens Biontech (−4,8% auf 89,47 Dollar). Die Geschäftszahlen für das Gesamtjahr 2023 weisen einen Umsatz- und Gewinneinbruch aus. Das Unternehmen will seine onkologische Forschung mit Milliardenausgaben forcieren und 2026 sein erstes Krebsmedikament auf den Markt bringen. Es gebe eine Reihe an Wirkstoffkandidaten in der mittleren und späten klinischen Entwicklung. Bis 2030 streben die Mainzer Zulassungen in zehn Indikationen an.

Auf Talfahrt war auch erneut der Bitcoin. Auf der Handelsplattform Bitstamp rutschte der Kurs der wichtigsten Kryptowährung unter 61.000 US-Dollar und damit auf den tiefsten Stand seit zwei Wochen. Damit entfernt sich der Kurs mittlerweile deutlich von seinem Rekordhoch, das am vergangenen Donnerstag bei knapp 73.800 Dollar erreicht worden war. Am Markt wurde der Kursrückgang mit einem starken Abfluss aus einem der neuen Bitcoin-Fonds in den USA erklärt. 

BZ+
Jetzt weiterlesen mit BZ+
4 Wochen für nur 1 € testen
Zugang zu allen Premium-Artikeln
Flexible Laufzeit, monatlich kündbar.