Angetrieben von Fed-Äußerungen und deutschen Inflationsdaten ist der deutsche Leitindex am Mittwoch um 1,1% auf 16.166 Zähler geklettert und hat damit ein Zwischenhoch seit Anfang August markiert. Damit rückt auch das Allzeithoch von Ende Juli bei 16.529 Punkten wieder in Reichweite. Der MDax verteuerte sich um 1,2% auf 26.314 Punkte. Der Euro Stoxx 50 legte 0,5% auf 4.371 Zähler zu.

Auslöser des neuen Schubs für die Aktienmärkte waren Aussagen von Fed-Direktoriumsvertreter Christopher Waller. Waller hatte mögliche Zinssenkungen der US-Notenbank innerhalb weniger Monate angedeutet, falls die Fortschritte bei der Senkung der Inflation anhalten. Das trieb erst die amerikanischen und dann auch die europäischen Börsen an. Zudem wirkten deutsche Inflationszahlen unterstützend, die Teuerung schwächte sich im November von 3,8% auf 3,2% weiter ab.

Im Dax gehörten die Titel von BMW zu den Gewinnern. Eine Studie von J.P. Morgan trieb die Aktie um 3,1% auf 96,07 Euro nach oben. Die Internationalisierung des Automobilmarktes werde sich 2024 fortsetzen, betonte Analyst Jose Asumendi. Neue Anbieter aus China und Nordamerika träten auf den Plan und wirbelten den Markt durcheinander. BMW habe aber eine gut ausbalancierte Strategie zur Sicherung der Gewinne und Marktanteile. Asumendi stufte das BMW-Papier daher auf "Overweight" hoch und hob auch das Kursziel an.

Noch größere Ausschläge gab es im SDax, wo der Waferhersteller Siltronic nach einer Heraufstufung durch die Privatbank Berenberg 9% auf 92,65 Euro zulegte. Berenberg hatte die Aktie zuvor auf "Buy" gesetzt und auch das Kursziel nach oben geschraubt. Nach sechs aufeinanderfolgenden Quartalen mit verlangsamtem Wachstum dürfte sich das Blatt für den Wafer-Hersteller wenden, erwartet Analyst Gustav Froberg.

Auch die Titel von Borussia Dortmund gewannen 5,6% auf 3,76 Euro. Der Bundesligaclub meisterte am Dienstagabend die schwerste Gruppe der Champions League mit Bravour und erreichte vorzeitig das Achtelfinale. Das Weiterkommen sichert dem BVB 9,6 Mill. Euro.

Zu den Verlierern im SDax gehörten dagegen die Papiere von Aroundtown (-2,4% auf 2,25 Euro). Der Gewerbeimmobilienspezialist hat infolge von Veräußerungen und höheren Zinsen in den ersten neun Monaten weniger verdient und steckt wegen des schwachen Umfelds unter dem Strich tief in den roten Zahlen.

An der Amsterdamer Börse tauchten die Aktien von Philips um 3,7% auf 18,83 Euro ab. Die Lebensmittel- und Arzneimittelbehörde in den USA (FDA) warnte vor dem Einsatz von Schlafapnoe-Geräten des niederländischen Medizintechnikunternehmens.