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Dax legt Atempause ein

Nach dem Rekordhoch vom Vortag setzten dem Dax am Donnerstag Gewinnmitnahmen zu. Sportartikelhersteller und Luftfahrt-Titel gerieten unter Druck.

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Dax legt Atempause ein

Gewinnmitnahmen nach Rekordhoch – Luftfahrt-Titel unter Druck

tom Frankfurt

Die Rekordjagd des deutschen Leitindexes ist am Donnerstag ins Stocken geraten. Bis Handelsschluss verlor der Dax 0,2% auf 16.629 Zähler. Am Mittwoch hatte er bei gut 16.727 Punkten noch ein neues Allzeithoch markiert. Die Jahresendrally seit dem Oktober-Tief bescherte Anlegern bisher ein Plus von über 13%. Der MDax verbuchte am Donnerstag einen deutlicheren Abschlag von 0,8% auf 26.535 Punkte. Der Euro Stoxx 50 verlor 0,2% auf 4.474 Zähler.

Markteilnehmer sprachen angesichts der Gewinnmitnahmen von einer gesunden Atempause nach zuletzt sieben Gewinntagen. Für Unsicherheit sorgte außerdem bereits der am Freitag anstehende Arbeitsmarktbericht für November aus den USA, der die US-Börsen schon am Vortag schwächeln ließ. Befeuert wurde die jüngste Aktien-Rally von der Erwartung auf bald sinkende Zinsen im Euroraum und in den USA. Viele Analysten halten diese Spekulationen jedoch für überzogen. Nun herrscht Nervosität, dass die Märkte es mit ihrem Optimismus übertrieben haben könnten.

Im Dax gehörten die zuletzt stark gelaufenen Titel von Adidas zu den Verlierern. Nach dem Jahreshoch vom Mittwoch sorgten Gewinnmitnahmen für einen Abschlag von 3% auf 191,10 Euro. Ähnlich erging es Puma im MDax, die Papiere verloren 5,6% auf 55,84 Euro.

Daneben fanden sich die im Jahresverlauf größten Verlierer auch am Donnerstag im hinteren Feld wieder: Im Dax mussten Zalando (-3,4% auf 21,67 Euro), Bayer (-1,7% auf 31,83 Euro) und Siemens Energy (-1,9% auf 11,62 Euro) Abschläge hinnehmen. Im SDax ging es Verbio (-5,8% auf 28,05 Euro) nicht besser. Investoren wollen gegen Jahresende ihre Bilanzen in einem guten Licht erscheinen lassen, schlecht gelaufene Titel passen da nicht ins Portfolio.

Bewegungen gab es auch nach Bewertungsänderungen: DHL Group gewannen nach einer Hochstufung durch J.P. Morgan 1% auf 45,30 Euro. Qiagen legten nach einer Kaufempfehlung von Goldman Sachs um 0,9% auf 38,76 Euro zu. Continental verloren nur 0,1% auf 73,20 Euro, nachdem HSBC die Aktie auf "Hold" heruntergesetzt hatte. 

Europaweit bergab ging es für viele Flugwerte, nachdem J.P. Morgan zum Luftfahrtsektor eine vorsichtigere Haltung einnahm. Die Bewertung der Lufthansa-Titel senkten die Experten von "Overweight" auf "Underweight". Es sei zu befürchten, dass die Kranich-Airline 2024 ihr Angebot auf Transatlantikstrecken zu stark ausweite. Das nach wie vor angepeilte Ziel einer operativen Gewinnmarge von 8% erscheine "herausfordernd". Die Aktie sackte daraufhin im MDax um 2,1% auf 8,41 Euro ab. Auch die ebenfalls heruntergestuften Titel von Air France-KLM verloren 3,1% auf 12,27 Euro.