Aktienmarkt

Dax legt eine Pause ein

Nach mehreren Handelstagen mit überwiegend Kursgewinnen hat der Dax am Donnerstag mit einem kleinen Verlust geschlossen.

Dax legt eine Pause ein

ku Frankfurt

Nach mehreren Handelstagen mit überwiegend Kurs­gewinnen hat der Dax am Donnerstag mit einem kleinen Verlust geschlossen. Der deutsche Leitindex gab um 0,4% auf 14436 Zähler nach, nachdem er zeitweise ein minimales Plus aufgewiesen hatte. Der Euro Stoxx 50 ermäßigte sich leicht um 0,4% auf 3960 Punkte.

Händlern zufolge haben überraschend gute Daten vom amerikanischen Arbeitsmarkt den Dax belastet. Gemäß den Zahlen des privaten Datendienstleisters ADP hat die amerikanische Wirtschaft im Dezember außerhalb der Landwirtschaft 235000 zusätzliche Stellen eingerichtet. Ökonomen hatten im Schnitt nur mit einem Anstieg um 150000 Jobs gerechnet. Ein starker Arbeitsmarkt gilt als Inflationstreiber, da er zu steigenden Löhnen führt. Dies könnte, so wird vermutet, die US-Notenbank Fed zu stärkeren Gegenmaßnahmen gegen die Geldentwertung zwingen. Die DekaBank rechnet derweil damit, dass es im Dax für das vergangene Geschäftsjahr 2022 eine Rekordsumme an Dividenden geben könnte. Für die 40 Konzerne in dem Index wird mit einer Ausschüttung von 55 Mrd. Euro gerechnet. Das wären rund 3,6 Mrd. Euro mehr als für 2021.

Rheinmetall legten am Donnerstag gegen die Markttendenz 1,6% auf 202,10 Euro zu. Die Analysten der französischen Großbank Société Générale rechnen mit einem Delisting der Aktie des nach Großbritannien umgezogenen Gasekonzerns Linde in Deutschland und damit mit einem Ausscheiden aus dem Dax. Sie erwarten, dass für Linde Rheinmetall in den Dax zurückkehrt.

Die Titel des Online-Kleidungshändlers Zalando verteuerten sich um 2% auf 38,40 Euro. Der britische Wettbewerber Next wies auf starke Umsatzzahlen im Weihnachtsgeschäft hin. Hugo Boss verzeichneten daraufhin einen Kursanstieg von 2,1% auf 58 Euro, wozu nach Einschätzung von Marktteilnehmern beitrug, dass Vorstandschef Daniel Grieder Aktien des Unternehmens im Volumen von etwas mehr als 1 Mill. Euro kaufte.

Im SDax fielen Synlab auf mit einem Kursrückgang von 7% auf 10,87 Euro. Zeitweilig rutschte die Aktie auf ein Rekordtief von 10,83 Euro. Europas größter Laborbetreiber hatte mitgeteilt, Portugal habe ein Verfahren gegen zwei Tochtergesellschaften eingeleitet. Diese sollen angeblich zwischen 2016 und 2022 gegen das Wettbewerbsrecht verstoßen haben. Die Deutsche Bank rechnet „wenn überhaupt“ mit einer Geldstrafe im niedrigen zweistelligen Millionenbereich.

Morphosys gaben um 5,7% auf 13,54 Euro nach. Veröffentlicht wurde eine Absatzprognose für das wichtige Blutkrebsmedikament Monjuvi, die die Marktteilnehmer enttäuschte, da nur von einem kleinen Wachstum ausgegangen wird.

BZ+
Jetzt weiterlesen mit BZ+
4 Wochen für nur 1 € testen
Zugang zu allen Premium-Artikeln
Flexible Laufzeit, monatlich kündbar.