Dax legt kräftig zu
xaw Frankfurt
Die Investoren am deutschen Aktienmarkt zeigen sich kurz vor Weihnachten versöhnlich gestimmt. Der Dax legte am Mittwoch nach deutlichen Gewinnen am Nachmittag um 1% auf 15593 Punkte zu, während der MDax sich um 0,8% auf 34622 Zähler befestigte und der SDax um 1,3% auf 16163 Punkte stieg.
Die Handelsumsätze waren angesichts der nahenden Feiertage zuletzt deutlich zurückgegangen, was laut Thomas Altmann von der Investmentboutique QC Partners stärkere Kursausschläge begünstigte. Am Montag hatte der Dax beispielsweise um 1,9% zurückgesetzt. Die Deutsche Börse verweist allerdings auf die hohen Mittelzuflüsse in globale Aktienfonds. Diese unterstrichen, dass die Nachfrage nach Dividendentiteln trotz Gewitterwolken wie der Ausbreitung der Coronavirus-Variante Omikron oder dem drohenden Scheitern des großen Klima- und Sozialpakets ungebrochen sei – wenn auch aus Mangel an Alternativen.
Im Dax stachen Delivery Hero mit einem Plus von 7,4% auf 99,06 Euro heraus. Der Online-Anbieter gibt sein deutsches Essensliefergeschäft bereits nach kurzer Zeit wieder auf. Zuletzt hatte die Aktie unter einem zunehmenden Konkurrenzkampf im europäischen Markt und der Sorge vor verstärktem Margendruck gelitten. Gerade den Eintritt des US-Anbieters Doordash werteten Anleger als Signal für einen verschärften Wettbewerb. Durch die Entscheidung, den Essenslieferdienst in Deutschland einzustellen, kann Delivery Hero laut Börsianern nun verstärkt Mittel auf attraktive Wachstumsmärkte verlagern.
Airbus bauten indes mit einem kräftigen Plus von 4% auf 111 Euro die jüngste Kurserholung aus. Laut der Nachrichtenagentur Bloomberg befindet sich der Konzern auf gutem Weg, bis Jahresende 600 Flugzeuge ausliefern zu können. Fest entwickelten sich auch Beiersdorf, die um 2,1% auf 90,54 Euro zulegten. Der Konsumgüterkonzern will die Kosmetikmarke Chantecaille Beauté übernehmen. Laut den Analysten der DZ Bank passt der Deal gut zur Strategie von Beiersdorf.
Derweil führten S&T den SDax mit einem Plus von 7,6% auf 14,85 Euro an. Die Privatbank Hauck & Aufhäuser bekräftigte ihre Kaufempfehlung für die Aktie des österreichischen IT-Dienstleisters. Zuletzt hatte der Leerverkäufer Viceroy das Unternehmen massiv attackiert und es als völlig überbewertet bezeichnet.
Morphosys legten im frühen Handel zeitweise um 7,9% zu und schlossen mit einem Plus von 3,6% auf 34,56 Euro. Anleger reagierten positiv auf ein Interview von Finanzchef Sung Lee in der Börsen-Zeitung. Dieser hatte betont, Morphosys könne bis 2025 zwei Medikamente in der hämatologischen Onkologie auf dem Markt haben und wolle ein Jahr später profitabel sein.