Dax legt leicht zu – Quartalszahlen im Blick – Beiersdorf rutschen ab
Die europäischen Aktienmärkte starten mit leichten Aufschlägen in den Handel zur Wochenmitte. Der Dax notiert wenige Minuten nach Handelseröffnung mit 23.983 Zählern und ist damit 0,6% höher als zum Vortagesschluss. Der deutsche Leitzindex hatte den Handel am Dienstag mit einem Gewinn von 0,4% beendet. Der Euro Stoxx 50 Index kann im frühen Geschäft ebenfalls zulegen. Er notiert mit einem Plus von 0,5% und liegt bei 5.273 Punkten. Im Fokus der Anleger stehen zum einen die Quartalsberichtssaison der Unternehmen und zum anderen Konjunkturdaten.
Neue Konjunktursignale kommen am Mittwoch von der deutschen Industrie, die einen erneuten Rückschlag hinnehmen muss. Ihre Aufträge sind im Juni wegen der sinkenden Nachfrage aus dem Ausland überraschend den zweiten Monat in Folge gefallen. Das Neugeschäft schrumpfte um 1,0% im Vergleich zum Vormonat, wie das Statistische Bundesamt mitteilte. Von der Reuters befragte Ökonomen hatten dagegen mit einem Anstieg von 1,0% gerechnet, nachdem es im Mai bereits einen Rückgang von revidiert 0,8 (zuvor: 1,4)% gegeben hatte. Im Juni wuchs zwar das Inlandsgeschäft um 2,2%. Dafür kamen aus dem Ausland 3,0% weniger Bestellungen an. Dabei nahmen die Aufträge aus der Eurozone um 5,2% zu, während die aus dem Rest der Welt um 7,8% einbrachen. „Dennoch kann davon ausgegangen werden, dass die Industrie ihren Boden gefunden hat“, sagte der Chefvolkswirt der Hauck Aufhäuser Privatbank, Alexander Krüger.
Commerzbank hebt Erwartungen an
Bei den Einzelwerten haben die Anleger etwa die Commerzbank im Blick. Das Institut schraubt die Gewinnerwartungen nach einem unerwartet starken ersten Halbjahr etwas herauf. Der Nettogewinn werde nach Abzug der Restrukturierungskosten in diesem Jahr bei 2,5 Mrd. Euro liegen, rund 100 Mill. Euro höher als bisher geplant, teilte das Geldhaus am Mittwoch in Frankfurt mit. Grund dafür sei der um rund 200 Mill. Euro höhere Zinsüberschuss. Analysten hatten schon bisher knapp 2,5 Mrd. Euro Nettogewinn kalkuliert. Im zweiten Quartal erwirtschaftete die Commerzbank einen Nettogewinn von 462 (2024: 538) Mill. Euro, der unter Vorjahr, aber deutlich über den Prognosen der Analysten lag. Die Aktie legt in den ersten Handelsminuten 0,3% zu.
Siemens Energy ist optimistischer
Der Energietechnikkonzern Siemens Energy blickt nach Zuwächsen im Quartal noch optimistischer als bislang auf das Geschäftsjahr 2025. „Die im zweiten Quartal angehobene Prognose wird erfüllt – aktuell bewegen wir uns am oberen Ende des Zielkorridors“, erklärte das Unternehmen bei der Vorlage der Zahlen von April bis Ende Juni. Siemens Energy hat für 2025 ein vergleichbares Wachstum der Umsatzerlöse in einer Bandbreite von 13 bis 15% und eine Ergebnismarge vor Sondereffekten zwischen 4 und 6% in Aussicht gestellt. Die hohe Nachfrage nach Anlagen und Produkten zur Stromerzeugung hat den Auftragsbestand mit 136 Mrd. Euro auf ein Rekordniveau anschwellen lassen. Nach Steuern fuhr der Konzern im Quartal einen Gewinn von 697 Mill. Euro ein, nach einem Verlust von 102 Mill. Euro vor Jahresfrist. Die Aktie verliert im frühen Geschäft 0,6%.
Jahresprognose gekappt
Der über Jahre erfolgsverwöhnte Konsumgüterhersteller Beiersdorf hat im zweiten Quartal Federn gelassen und kappt seine Jahresprognose. Der Dax-Konzern erwartet nun im Gesamtjahr 2025 ein organisches Umsatzwachstum im Geschäft rund um Nivea von 3% bis 4% (bislang: 4% bis 6%) und im Konzern von etwa 3% (ebenfalls 4% bis 6%). Das liege jeweils unter den aktuellen Erwartungen des Kapitalmarkts. Die Aktie sackt um 7,4% ab.
Kaum Bewegung gibt es beim Euro / Dollar-Paar. Der Euro kostet aktuell 1,1574 Dollar und liegt damit auf dem Stand des Vortages. Die zehnjährige Bundrendite ist bei 2,64% nach 2,62% am Vortag.