Märkte am Morgen

Dax gibt zum Auftakt leicht nach, Nikkei springt auf Rekordhoch

Während der Nikkei am Freitag ein weiteres Rekordhoch markiert hat, ist der Dax zurückhaltend in den Handel gestartet.

Dax gibt zum Auftakt leicht nach, Nikkei springt auf Rekordhoch

Während der Nikkei am Freitag ein weiteres Rekordhoch markiert hat, ist der Dax verhalten in den Handel gestartet. Der deutsche Leitindex ermäßigte sich um 0,2% auf 14.070 Punkte. Der Euro Stoxx 50 als Benchmark-Index der Eurozone sank um 0,1% auf 5.692 Zähler.

Auf Wochensicht steht der Dax bislang etwas schwächer da. Er konsolidiert derzeit, nachdem er zur Monatsmitte vom Rekordhoch bei 24.771 Punkten zeitweise bis auf 23.684 Punkte abgetaucht war. Nach dem prall gefüllten Terminkalender am Vortag ist die Agenda vor dem Wochenende ziemlich übersichtlich.

In den USA hatte der Aktienmarkt am Vortag seiner Rekordrally etwas Tribut gezollt, nachbörslich übertrafen aber Apple und Amazon mit ihren Quartalszahlen die Erwartungen am Markt deutlich. „Die Gewinne der US-Big-Techs sprudeln“, schrieb dazu Thomas Altmann vom Vermögensverwalter QC Partners. Allerdings seien diese Gewinne auch nötig, denn mit der jüngsten Rally sind die Bewertungen am US-Aktienmarkt deutlich angestiegen.

Kurssprung bei Fuchs

Vor dem Wochenende gab es aus Deutschland noch Geschäftszahlen vom Schmierstoffhersteller Fuchs. Der Kurs sprang um knapp 11% gegenüber Vortag. Die im Juli gesenkten Jahresziele bestätigte das im MDax notierte Unternehmen. Analyst Anil Shenoy von der britischen Investmentbank Barclays sah im dritten Quartal klare Anzeichen der Besserung.

Die US-Bank Citigroup gab ihre Verkaufsempfehlung für Renk auf und votiert nun mit „Neutral“. Nach der jüngsten Kursschwäche erscheine der Rüstungskonzern nun fundamental fair bewertet, hieß es. Renk gewannen im frühen Handel 2,1%.

Reaktion auf Apple und Amazon

Die asiatischen Aktienmärkte haben am Freitag keine gemeinsame Richtung gefunden. Die Börse in Japan sprang auf ein Rekordhoch, nachdem die US-Techriesen Apple und Amazon mit ihren Geschäftszahlen die Erwartungen übertroffen hatten. In China bremsten hingegen schwache Konjunkturdaten die Aktienkurse. In Tokio legte der Leitindex Nikkei um 2,1% auf 52.411 Punkte zu. „Das Überschreiten der 52.000-Punkte-Marke für den Nikkei ist nur ein Schritt auf dem Weg nach oben“, sagte Naoya Oshikubo, Chefmarktökonom von MUFG Asset Management. „Wir haben noch Spielraum, etwa weitere 10% Steigerung bis April. Das ist keine Blase.“ Der Index hat in diesem Monat rund 15,5% zugelegt.

Die Aktien japanischer Chiphersteller zählten am Freitag zu den größten Gewinnern. Socionext legte um 16,7% zu, während Advantest-Papiere um 3,9% stiegen. Amazon hatte ein so schnelles Wachstum seiner Cloud-Umsätze wie seit fast 3 Jahren nicht mehr verzeichnet. Apple-Chef Tim Cook lieferte Prognosen für die iPhone-Verkäufe im Weihnachtsquartal und den Gesamtumsatz ab, die die Erwartungen der Wall Street übertrafen. Zudem setzten japanische Anleger erneut auf staatliche Konjunkturhilfen in großem Stil unter der neuen Ministerpräsidentin Sanae Takaichi, was die Kurse ebenfalls antrieb.

Konjunkturdaten belasten

Dagegen verlor die Börse in Shanghai 0,7%. Der Index der wichtigsten Unternehmen in Shanghai und Shenzhen fiel um 1,4% auf 4645 Punkte. Der offizielle Einkaufsmanagerindex (PMI) für das verarbeitende Gewerbe in China sank im Oktober auf ein Sechs-Monats-Tief und verfehlte damit die Prognosen. Für Gesprächsstoff sorgte weiterhin die Annäherung im Handelsstreit zwischen US-Präsident Donald Trump und dem chinesischen Staatschef Xi Jinping. Beide hatten am Donnerstag von einer Einigung gesprochen, etwa über die Senkung von US-Zöllen und die chinesische Ausfuhr Seltener Erden. „Dieses Abkommen ist eher eine Pausenregelung als ein Neustart: Es trägt zur Verbesserung der Marktstimmung bei und lindert die Belastung der Realwirtschaft durch Zölle, signalisiert aber keine Wende bei der strukturellen Entkopplung der Technologiebranche“, sagte Li Hao, leitender Analyst bei Cypress Fund.