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Dax legt Verschnaufpause ein

Dem deutschen Leitindex ist nach neuen Rekordständen am Vormittag die Puste ausgegangen. Dagegen konnte ein Medizintechnik-Unternehmen kräftig zulegen.

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Dax legt Verschnaufpause ein

Ausblick von Carl Zeiss Meditec kommt gut an – Merck KGaA muss Federn lassen

tom Frankfurt

Dem deutschen Leitindex ist nach seiner wochenlangen Rally am Dienstag die Puste ausgegangen. Bei Handelsschluss notierte der Dax kaum verändert bei 16.792 Zählern. Auch MDax (−0,2% auf 26.583 Punkte) und Euro Stoxx (−0,1% auf 4.537 Punkte) zeigten sich wenig bewegt.

Zunächst hatte der Dax am Morgen gleich seine nächsten Rekordstände nachgeschoben. Auf bis zu 16.837 Punkte schraubte der Leitindex seine Bestmarke nach oben. Die Jahresendrally seit dem Tief im Oktober hat mittlerweile ein Plus von fast 15% erzielt. 2023 insgesamt hat der Dax bislang sogar über 20% gewonnen. Ab dem Mittag wurden die Anleger dann aber vorsichtiger.

Rückenwind gaben am Dienstag die Konjunkturerwartungen deutscher Finanzexperten, die sich im Dezember den fünften Monat in Folge verbessert haben. Dagegen blieben Impulse durch die US-Verbraucherpreise, die die Erwartungen in etwa erfüllten, aus. Gespannt wird nun auf die am Mittwoch und Donnerstag anstehenden Zinsentscheide von EZB und Fed geblickt.

Bei den Einzeltiteln konnten Carl Zeiss Meditec glänzen. Zwar mangelte es den Geschäftsjahreszahlen an Überzeugungskraft, aber der Ausblick fiel Händlern zufolge besser als zuletzt befürchtet aus. Die Aktie setzte daher ihre Erholung mit neuem Schwung fort und legte um 6,5% auf 93,60 Euro zu. Das ist das höchste Niveau seit vier Monaten.

Ähnlich erging es den Titeln von Aixtron, die ebenfalls im MDax um 7,8% auf 38,88 Euro anzogen und den höchsten Stand seit 22 Jahren erreichten. Die Investmentbank Oddo BHF verspricht mit einem 50-Euro-Kursziel noch etwa 30% an Kurspotenzial. Laut dem Analysten Martin Marandon-Carlhian wird das Wachstum des Maschinenbauers unterschätzt.

Gut kamen auch Aussagen zum Ausblick von Hannover Rück anlässlich eines Investorentags an. Der Rückversicherer erwartet für 2024 einen Konzerngewinn von mindestens 2,1 Mrd. Euro und liegt damit überraschend nahe am Konsens. Die Titel gewannen im Dax 2,1% auf 225,10 Euro.

Zu den Verlierern im Dax zählten dagegen die Aktien der Merck KGaA. Nach einer Abstufung auf "Neutral" durch die französische Investmentbank Exane BNP Paribas wegen des Misserfolgs mit dem Multiple-Sklerose-Wirkstoff Evobrutinib verloren die Papiere 2,5% auf 137,60 Euro.

Unentschlossen zeigten sich am Dienstag die Nokia-Aktionäre. Wegen eines verpassten Milliardenauftrags aus den USA hat der Telekom-Ausrüster seine mittelfristigen Geschäftsziele zurückgeschraubt. Die Aktie verlor am Morgen zunächst bis zu 2,6%, drehte dann aber ins Plus und konnte bis Handelsschluss 2,3% auf 3,01 Euro zulegen.