Dax legt vor US-Jobdaten etwas weiter zu
Am Ende einer turbulenten Woche haben Aktien und Anleihen sich weiter erholt. Der deutsche Leitindex Dax legte am Morgen um 0,3% auf 23.837 Punkte zu und näherte sich damit etwas weiter der runden Marke von 24.000 Punkten. Auf Wochensicht deutet sich ein leichtes Minus an.
Der MDax der mittelgroßen Unternehmen gewann 0,8% auf 30.028 Zähler. Für den EuroStoxx 50, den Leitindex der Eurozone, ging es um 0,4% nach oben.
Indizien für Zinssenkung
Am Dienstag hatte sich die Sorge Bahn gebrochen, dass wichtige Industriestaaten langfristig ihren Schuldendienst nicht mehr stemmen können. Das hatte zu einem Ausverkauf von Staatsanleihen mit langen Laufzeiten geführt. Die Turbulenzen griffen schließlich auf den Aktienmarkt über. Zuletzt hatte sich die Lage deutlich beruhigt und die Kurse waren wieder gestiegen.
Unter den Einzelwerten stehen hierzulande die Aktien der Sportartikelhersteller Adidas und Puma im Fokus, nachdem der US-Wettbewerber Lululemon seinen Ausblick gesenkt hatte. Die Papiere von Adidas und Puma notierten jeweils knapp ein Prozent unter dem Xetra-Schluss vom Donnerstag.
US-Arbeitsmarktbericht im Fokus
Der Fokus zu Wochenschluss liegt auf dem US-Arbeitsmarktbericht. Dieser spielt auch eine wichtige Rolle bei Entscheidungen der US-Notenbank Fed und damit, ob diese im September ihren Leitzins senkt. Denn die Fed muss sowohl die Inflation im Zaum halten, als auch für eine hohe Beschäftigung sorgen.
Zeichnen die Daten das Bild eines sich verschlechternden Arbeitsmarktes, dürfte dies den Druck auf möglicherweise stärkere Zinssenkungen erhöhen. Anleger achten deshalb auch darauf, ob eine Revision der Vormonatswerte ein noch pessimistischeres Bild als bekannt zeichnet.
„Auf dem US-Arbeitsmarkt fehlen Fachkräfte, und Unternehmen setzen vermehrt auf Künstliche Intelligenz, um Personal abzubauen“, sagt Marktanalyst Jochen Stanzl vom Handelshaus CMC Marktes. Bis zum US-Zinsentscheid am 17. September müsse schon ein außergewöhnliches Ereignis eintreten, um die erwartete Leitzinssenkung noch zu verhindern. Am Markt wird im Moment fest mit einer Leitzinssenkung um 0,25 Prozentpunkte gerechnet. Niedrigere Zinsen lassen Aktien gegenüber festverzinslichen Anlagen attraktiver erscheinen.
Kursgewinne bei Bundesanleihen
Die Kurse deutscher Staatsanleihen haben am Freitag leicht zugelegt. Der richtungweisende Euro-Bund-Future gewann am Morgen 0,06% auf 129,63 Punkte. Die Rendite zehnjähriger Bundesanleihen fiel im Gegenzug auf 2,71%.
Konjunkturdaten aus Deutschland sorgten am Morgen eher für Ernüchterung. Industriebetriebe in Deutschland haben im Juli überraschend einen weiteren Auftragsdämpfer erhalten. Im Monatsvergleich gingen die Bestellungen um 2,9% zurück. Analysten wurden von der Schwäche überrascht. Sie hatten im Schnitt mit einem Anstieg um 0,5% gerechnet. Ohne die Berücksichtigung von Großaufträgen war der Auftragseingang den Angaben zufolge aber höher als im Vormonat.
Asien freundlich
An Asiens wichtigsten Aktienmärkten ist es am Freitag aufwärts gegangen. In Tokio baute der Nikkei 225 seine Vortagesgewinne um gut 1% auf fast 43.019 Punkte aus. In der laufenden Woche hat er damit um rund 0,7% zugelegt.
In China stabilisierte sich der zuletzt schwächelnde CSI-300-Index mit den wichtigsten Aktien der Festlandbörsen. Er legte um 2% auf 4.453 Punkte zu. Der Hang-Seng-Index der chinesischen Sonderverwaltungszone Hongkong gewann 1,3% auf 25.377 Punkte.
Der australische S&P/ASX 200 stabilisierte sich. Er gewann zum Wochenausklang ein weiteres halbes Prozent auf 8.871 Punkte.