Dax legt zu – Ausverkauf bei asiatischen Tech-Werten geht weiter
Dax legt zu – Ausverkauf bei asiatischen Tech-Werten geht weiter
Zum Ende einer ereignisreichen Woche legt der Dax am Freitag im frühen Handel zunächst moderat zu. Wenige Minuten nach Handelsbeginn weist der deutsche Leitindex ein Plus von 0,3% aus und notiert mit 23.808 Punkten. Das Tief vom Dienstag hatte bei 23.674 Punkten gelegen. Danach hatte er sich zeitweise wieder knapp über 24.100 Punkte erholt, bevor es erneut abwärts ging. Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 notiert ebenfalls 0,3% höher bei 5.629 Zählern.
Die Woche war geprägt von der Berichtssaison. Inzwischen haben laut der US-Investmentbank J.P. Morgan in Europa und den USA gut Dreiviertel aller Unternehmen Geschäftszahlen vorgelegt. Dabei habe das Ergebniswachstum in den USA im Schnitt bei 15% gelegen und in Europa bei etwa 1%. Letzteres habe aber sogar noch positiv überrascht, schrieb Marktstratege Mislav Matejka. Auch der leichte Umsatzrückgang sei weniger deutlich als gedacht.
Die wichtigsten US-Indizes hatten Ende Oktober noch einmal Rekordhochs erreicht und korrigieren bisher im November. Am Aktienmarkt machen sich derzeit Sorgen mit Blick auf die hohen Bewertungen an den Börsen breit, nachdem nicht zuletzt das Trendthema Künstliche Intelligenz die Kurse immer weiter angetrieben hatte. Der Höchststand im Dax stammt von Anfang Oktober.
Hierzulande geht die Berichtssaison der Unternehmen in eine neue Runde. So hat der Nutzfahrzeughersteller Daimler Truck zwar wegen der Branchenschwäche in seinem wichtigen Markt Nordamerika im dritten Quartal deutlich Federn lassen müssen. Am Markt hieß es jedoch, es sei bereits mit einem schwachen Geschäftsbericht gerechnet worden. Zudem wies Analyst Jose Asumendi von J.P. Morgan darauf hin, dass Daimler Truck den Jahresausblick beibehalten habe. Im frühen Handel notiert die Aktie 2,2% höher.
Der Ausverkauf bei den asiatischen Technologieaktien ging dagegen weiter. Der technologielastige Tokioter Nikkei-Index verlor am Freitag 1,2% auf 50.276 Punkte und verzeichnete mit minus 4% den größten Wochenverlust seit Anfang April. Nach unten zogen ihn vor allem die Aktien des Tech-Investors SoftBank und des Nvidia-Zulieferers Advantest, die rund 7% und 5,5% einbüßten. Der breiter gefasste Topix bröckelte um 0,4% auf 3.299 Zähler ab. In China gaben die Börse Shanghai und der Index der wichtigsten Unternehmen in Shanghai und Shenzhen jeweils leicht nach.
Damit folgten die asiatischen Aktienmärkte erneut den Verlusten an der Wall Street. Grund für die wiederkehrenden Verkaufswellen an den Börsen weltweit ist die wachsende Nervosität der Anleger, wie weit der Höhenflug bei Aktien aus dem Bereich der Künstlichen Intelligenz (KI) bereits fortgeschritten ist. Einen konkreten Auslöser für den Rücksetzer am Freitag gab es Händlern zufolge nicht. „Manchmal ist es eine allmähliche Veränderung an den Märkten, bei der eine wachsende Zahl von Leuten sagt: „Nun, ich bin gut positioniert ... vielleicht nehme ich einige Gewinne mit““, sagte Herald van der Linde, Chefstratege bei HSBC. „Und dann macht es ein Zweiter. Und ein Dritter.“
Der Euro notiert im frühen Geschäft wenig verändert mit 1,1530 Dollar und ist damit 0,2% tiefer als am Vortag. Die zehnjährige Bundrendite liegt bei 2,67% nach 2,66% am Vorabend.
