Dax leicht im Plus – Thyssenkrupp sacken ab
Mit wenig veränderten Notierungen starten Europas Aktien in den Handel am Donnerstag. Der Dax liegt wenige Minuten nach Geschäftseröffnung bei 24.218 Zählern und ist damit 0,1 % höher als zum Handelsschluss am Vortag. Der deutsche Leitindex hatte den Handel am Mittwoch mit einem Plus von 0,7% beendet. Der Euro Stoxx 50 Index kann im frühen Geschäft ebenfalls Boden gutmachen. Er notiert wenige Minuten nach der Handelseröffnung mit einem Plus von 0,3% und liegt aktuell bei 5.402 Punkten.
Treffen von Trump und Putin im Blick
Anleger warten gespannt auf das am Freitag geplante Treffen von US-Präsident Donald Trump und Russlands Präsident Wladimir Putin, die beide über eine Lösung im über dreijährigen Krieg zwischen Russland und der Ukraine sprechen wollen. „Die Börsen dürften bereits ein sehr positives Szenario eingepreist haben“, sagte Portfoliomanager Thomas Altmann von QC Partners.
Im Konjunkturkalender stehen hierzulande unter anderem die BIP-Zahlen. Die Eurozone ist im zweiten Quartal wegen der Schwäche ihrer größten Volkswirtschaft voraussichtlich nur um 0,1% gewachsen. Aus den USA werden die wöchentlichen Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe und die Erzeugerpreise erwartet.
RWE bestätigt Prognose
Der Energiekonzern RWE hat nach Einbußen im ersten Halbjahr seine Prognosen für das Gesamtjahr bestätigt. Das bereinigte Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) sei von Januar bis Ende Juni auf 2,1 Mrd. Euro von 2,9 Mrd. Euro gesunken, teilte der größte deutsche Stromerzeuger am Donnerstag mit. Ursache hierfür seien unter anderem ein niedrigeres Handelsgeschäft und Einbußen in der Ökostromproduktion durch schwächere Windverhältnisse gewesen. Die Sparte Offshore Wind habe im Halbjahr ein bereinigtes Ebit von 643 Mill. Euro eingefahren nach 828 Mill. Euro vor Jahresfrist. Der Konzern bekräftigte die Prognose, wonach das bereinigte Ebitda im Gesamtjahr zwischen 4,55 und 5,15 Mrd. Euro liegen soll. Die RWE-Aktie verliert im frühen Handel 2,5%.
Der kriselnde Industriekonzern Thyssenkrupp hat nach Einbußen im Quartal seine Umsatzprognose gesenkt und will auch weniger investieren. Im dritten Quartal des Geschäftsjahres 2024/25 per Ende September habe das Unternehmen unter dem Strich einen Fehlbetrag von 255 Mill. Euro eingefahren, teilte der Ruhrkonzern mit. Ursache hierfür seien unter anderem Abschreibungen in der Stahlsparte gewesen. Eine schwächere Nachfrage und niedrigere Preise hätten den Umsatz auf 8,2 Mrd. Euro von zuvor 9 Mrd. Euro gedrückt. Für das Gesamtjahr erwarte der Konzern bei den Erlösen nun einen Rückgang zwischen 5 und 7% statt eines Minus von bis zu 3%. Die Aktie sackt im frühen Handel um 11,2% ab.
Grenke schnellt nach oben
Hohe Kosten für Schadensabwicklung und Risikovorsorge haben den Gewinn des Leasinganbieters Grenke im ersten Halbjahr einbrechen lassen. Das Konzernergebnis sank auf 26,2 Mill. Euro nach 45 Mill. Euro im Vorjahreszeitraum, wie das Unternehmen mitteilte. Aufgrund weiterhin hoher Insolvenzzahlen und Zahlungsausfälle stieg der Verlust aus Schadensabwicklung und Risikovorsorge im zweiten Quartal auf 47,1 Mill. Euro von 28,3 Mill. Euro vor Jahresfrist. Grenke bestätigte jedoch seine Jahresprognose. Die Aktie schnellt um 12,9% nach oben.
Bitcoin markiert Rekord
Bitcoin ist getrieben von einer stärkeren Nachfrage durch institutionelle Investoren erstmals über die Marke von 124.000 Dollar gestiegen. In der Nacht zum Donnerstag erreichte die älteste und bekannteste Kryptowährung auf der Handelsplattform Bitstamp ein Rekordhoch bei 124.517 Dollar. Bis zum Morgen fiel der Preis aber wieder zurück und liegt nun bei 121.700 Dollar (-1%).
Die Kryptowährungen profitierten von einer allgemein freundlichen Stimmung an den Märkten mit Kursgewinnen an den US-Aktienbörsen. Mittlerweile wird fest mit einer Zinssenkung durch die US-Notenbank Fed im September gerechnet, nachdem jüngste Daten vom amerikanischen Arbeitsmarkt überraschend schwach ausgefallen waren.
Der Euro liegt im frühen Geschäft bei 1,1684 Dollar und ist damit 0,2% tiefer als zur Wochenmitte. Die zehnjährige Bundrendite fällt leicht auf 2,66% von 2,68% am Vorabend.