Märkte am Abend

Dax reagiert verhalten auf Handelsabkommen zwischen USA und China

Der Dax hat am Mittwoch unterhalb von 24.000 Punkten geschlossen. Die Rüstungswerte haben sich etwas erholt.

Dax reagiert verhalten auf Handelsabkommen zwischen USA und China

Finanzmärkte

Dax reagiert verhalten auf Handelsabkommen

Inditex-Quartal enttäuscht − Bayer zum Kauf empfohlen

ku Frankfurt

Die Akteure am europäischen Aktienmarkt haben am Mittwoch verhalten auf ein Rahmenabkommen zwischen den USA und China zur Entschärfung des Handelskriegs reagiert. Der Dax rutschte unter die Marke von 24.000 Punkten bei einem Tagestief von 23.949 Zählern, was auch dem Schlussstand und einem Minus von 0,2% gegenüber Vortag entsprach. Am Markt hieß es, es handele sich lediglich um einen Rahmen für ein umfassenderes Handelsabkommen.

Rüstungswerte erholen sich

Nach den starken Verlusten der deutschen und teilweise auch europäischen Rüstungswerte aufgrund von Gewinnmitnahmen hat es in dem Sektor am Mittwoch eine gewisse Erholung gegeben. Rheinmetall kletterten um rund 3%, nachdem die Aktie an den Vortagen rund 11% abgeben musste. Renk, die nach einer Herabstufung durch die Analysten der Bank of America binnen weniger Tage rund 18% einbüßten, legten am Mittwoch um 4% zu. Hensoldt kamen auf ein Plus von mehr als 2% nach Abschlägen von 14% an den Vortagen.

Inditex enttäuscht

Der Modekonzern Inditex verzeichnete einen Kursrückgang seiner Aktie um rund 4%. Die Quartalszahlen der Muttergesellschaft von Modeketten wie Zara, Pull & Bear, Massimo Dutti und Bershka wurden mit Enttäuschung aufgenommen. Zwar gab es Zuwächse, allerdings blieben die Wachstumsraten unter denjenigen des Booms der vergangenen Jahre. Zudem fiel der Start in den Sommerschlussverkauf schwach aus. Der Quartalsbericht drückte auch andere Fast-Fashion-Werte wie H&M, die in Stockholm um 3% nachgaben.

Bayer zum Kauf empfohlen

Bayer kamen auf einen Kursanstieg von 4%. Die Aktie kletterte zeitweilig auf den höchsten Stand seit Oktober vergangenen Jahres. Sie profitierte davon, dass mit HSBC und Kepler Chevreux gleich zwei Investmentbanken Kaufempfehlungen aussprachen. Kepler, die das Kursziel jetzt mit 33 Euro veranschlagen, betonen, die möglichen negativen Folgen der US-Rechtstreitigkeiten um das Pflanzengift Glyphosat seien im Aktienkurs längst eingepreist. Der Konzern verfüge über ein ordentliches Pharma- und Gesundheitsportfolio.

Die Analysten von HSBC halten 32 Euro für angemessen. Im besten Fall gebe es sogar das Potenzial für eine Kursverdopplung. Das erfordere eine positive Lösung der Rechtsstreitigkeiten in den USA sowie gute Studienergebnisse des Gerinnungshemmers Asundexian.

Am Devisenmarkt zeigte sich der Greenback gemessen am Dollar-Index, der die Entwicklung des Dollar gegenüber den Währungen der sechs wichtigsten US-Handelspartner misst, um 0,4% schwächer. Er konnte somit von dem Rahmenabkommen zwischen den USA und China nicht profitieren. Der Euro zog um 0,5% auf 1,1483 Dollar an.

Rückschritte in Iran-Gesprächen

Der Preis der wichtigsten Rohölsorte Brent Crude legte kräftig um 1,4% auf 67,84 Dollar je Barrel zu. Im Tagesverlauf wurde das höchste Niveau seit sieben Wochen erreicht. Verwiesen wurde von Händlern auf zunehmenden Pessimismus hinsinchtlich der Verhandlungen über das iranische Atomprogramm. US-Präsident Donald Trump sprach von Rückschritten in den Gesprächen.