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Rheinmetall-Zahlen überzeugen Anleger

Der deutsche Leitindex hat am Donnerstag den dritten Tag in Folge ein Rekordhoch markiert, die Gewinne aber nicht über den Tag gerettet. An die Dax-Spitze setzt sich einmal mehr einer der größten Gewinner des bisherigen Jahres.

Rheinmetall-Zahlen überzeugen Anleger

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Rheinmetall-Zahlen kommen bei Anlegern gut an

Dax rutscht nach Rekordhoch ab

tom Frankfurt

Angetrieben von der Hoffnung auf baldige Zinssenkungen ist der deutsche Leitindex am Donnerstag den dritten Tag in Folge auf ein neues Allzeithoch bei 18.039 Zählern geklettert. Aus dem Handel ging das Börsenbarometer dann aber mit einem Abschlag von 0,1% bei 17.942 Punkten. Enttäuschende US-Konjunkturdaten sorgten für Gewinnmitnahmen. Auch der MDax (−0,3% auf 26.262 Zähler) und der Euro Stoxx 50 (−0,1% auf 4.993 Zähler) notierten schwächer.

Yannis Stournaras, EZB-Ratsmitglied und Leiter der griechischen Zentralbank, forderte baldige und bis zu vier Zinssenkungen in diesem Jahr. Er hält zwei Zinsschritte noch vor der Sommerpause für „vernünftig“, wie er der Nachrichtenagentur Bloomberg sagte. Das gab den Aktienmärkten und damit auch dem Dax ausreichend Rückenwind, um das nächste Rekordhoch zu markieren.

Für Ernüchterung sorgten dann aber die Erzeugerpreise, die in den USA im Februar doppelt so stark wie erwartet gestiegen sind, was bei den Anlegern die Sorge befeuerte, dass die US-Notenbank Fed die in ihrem Kampf gegen die Inflation erhöhten Zinsen später als bisher erwartet wieder senkt. 

Für Bewegung bei Einzeltiteln sorgte vorwiegend die Berichtssaison. Im Dax konnte der Rüstungshersteller Rheinmetall mit seiner Bilanz punkten. Der Düsseldorfer Konzern will angesichts prall gefüllter Auftragsbücher im laufenden Jahr weiter kräftig wachsen und lag mit seiner Umsatzprognose dabei über der durchschnittlichen Analystenschätzung. Daraufhin markierten die Titel ein weiteres Rekordhoch und gingen mit einem Plus von 5,3% bei 443,60 Euro aus dem Handel.

Dagegen rechnet RWE wegen ge-
sunkener Strompreise weiterhin mit Ergebnisdruck, bestätigte aber seine vor sechs Wochen abgegebenen Prognosen. Die Papiere verloren dennoch 3,5% auf 30,62 Euro.

Schlecht wurden auch die Zahlen von Lanxess aufgenommen. Nach einem Gewinneinbruch im Jahr 2023 will der Chemiekonzern das operative Ergebnis im Jahr 2024 zwar leicht steigern, doch sieht auch er sich im ersten Halbjahr noch mit einem herausfordernden Umfeld konfrontiert. Die Papiere verloren im MDax 6,5% auf 24,44 Euro. Auch die Titel von RTL rutschten nach einem vom Markt mit Enttäuschung aufgenommenen Jahresbericht um 2,1% auf 32,62 Euro ab. Die anhaltende Werbeflaute macht dem europäischen Fernsehkonzern zu schaffen und hat im abgelaufenen Geschäftsjahr zu Einbußen bei Umsatz und Ergebnis geführt.

Noch deutlich stärker zog an der MDax-Spitze der Aktienkurs von Encavis an. Der US-Finanzinvestor KKR will den Hamburger Wind- und Solarparkbetreiber übernehmen und bietet den Aktionären 17,50 Euro je Aktie. An dem geplanten Deal ist als Co-Investor auch das Familienunternehmen Viessmann beteiligt. Die Aktie legte 25,2% auf 16,84 Euro zu.

Auch der Bitcoin setzte am Donnerstag seinen Höhenflug fort und erreichte einen Rekordwert von 73.803 Dollar. Börsengehandelte Bitcoin-Fonds und – wie an den Aktienmärkten – Zinssenkungshoffnungen gaben der größten Kryptowährung weiteren Auftrieb.