Dax scheitert am Rekord
ku Frankfurt
Der Dax ist am Mittwoch bis auf 5 Indexpunkte an sein Rekordhoch herangekommen. In der Spitze erreichte er 16285,35 Zähler, das Rekordhoch aus dem vergangenen Jahr liegt bei 16290,20 Punkten. Danach setzten jedoch Gewinnmitnahmen ein und der deutsche Leitindex beendete den Handel mit 16272 Punkten, was einem Anstieg gegenüber Vortag von 0,7% entspricht. Der Euro Stoxx 50 verbesserte sich um 0,6% auf 4394 Zähler.
Händler sagten, am Markt herrsche nach wie vor eine positive Stimmung, da nun davon ausgegangen werde, dass die Omikron-Variante des Coronavirus meistens nur zu milden Krankheitssymptomen führt. Risiken wie etwa die rekordhohe Anzahl von neuen Corona-Fällen in den USA sowie die wieder steigenden Energiepreise seien derzeit am Markt kein Thema, hieß es.
Die steigenden Energiepreise und die hohe Volatilität an den europäischen Energiemärkten setzten allerdings Uniper und seiner finnischen Muttergesellschaft Fortum zu. Uniper gaben um 2,4% auf 41,04 Euro nach, die finnische Fortum um 3,1% auf 26,15 Euro. Der deutsche Energiekonzern Uniper hat sich zur Absicherung seiner Geschäfte Kreditlinien von bis zu 10 Mrd. Euro gesichert, und zwar zu 2 Mrd. Euro bei der KfW und zu 8 Mrd. Euro bei der finnischen Mutter. Uniper-Finanzchefin Tina Tuomela versicherte, Uniper sei wirtschaftlich ein kerngesundes Unternehmen, erst kürzlich habe man die Ergebnisprognose für 2021 angehoben. Unter den Turbulenzen an den europäischen Energiemärkten litten auch andere Versorgeraktien. So gaben RWE um 3,4% auf 34,56 Euro nach und Eon um 1,5% auf 12,02 Euro.
Gesucht waren hingegen Aktien aus der als konjunktursensibel geltenden Chemiebranche. Der entsprechende Stoxx-Branchenindex kletterte auf ein Rekordhoch. BASF legten um 0,8% auf 65,83 Euro zu und Covestro um 2,1% auf 57,16 Euro. Gefragt waren auch die ebenfalls stark konjunkturabhängigen Automobilwerte. Daimler kletterten um 4% auf 75 Euro, obwohl der Konzern eine Rückrufaktion wegen Teileknappheit derzeit nicht durchführen kann. BMW legten um 2,2% auf 96,24 Euro zu und Volkswagen-Vorzüge um 2,2% auf 191 Euro. Gemieden wurden stattdessen erneut Aktien von Unternehmen, die bislang von der Coronakrise in besonderem Maße profitiert hatten. So verbilligten sich Delivery Hero um weitere 3% auf 89,76 Euro.
Einen Kurssprung von 16,7% auf 13,70 Euro vollführten ElringKlinger. Der Automobilzulieferer profitierte von einer Branchenstudie von J.P. Morgan. Das Unternehmen wandele sich zu einem Investment in Elektromobilität. ElringKlinger habe beim Umbau operative und strategische Fortschritte in einem schwierigen Marktumfeld erzielt.