Dax schließt leicht im Plus
Dax schließt leicht im Plus
Aktienmärkte
Bayer-Aktie bei Investoren gefragt – Rüstungswerte auf der Verkaufsseite
kjo Frankfurt
Die jüngsten Konjunkturdaten haben die europäischen Börsen auf Richtungssuche geschickt. Der Dax war leicht im Plus und schloss mit 23.253 Zählern mit einem Plus von 0,7%. Die 23.000-Punkte-Marke hat zunächst gehalten und damit Schlimmeres verhindert“, kommentierte RoboMarkets-Stratege Jürgen Molnar. Der EuroStoxx 50 legte leicht zu und lag bei 5.537 Zählern, ein Plus von 0,4%. Im früheren Handelsverlauf hatten die Börsenbarometer um bis zu 1,3 und knapp 1% zugelegt. Damit folgten sie der Wall Street, die am Freitag zugelegt hatte. Für Kauflaune sorgte zum Wochenschluss die erneut wachsende Hoffnung auf eine Zinssenkung der US-Notenbank Fed am 10. Dezember.
Schlechtere Stimmung
Am Montagvormittag drückten frische Konjunkturdaten erneut auf die Kurse. Die Stimmung in den Chefetagen der deutschen Unternehmen hat sich überraschend wieder verschlechtert und damit Hoffnungen auf eine rasche konjunkturelle Wende getrübt: Der Ifo-Geschäftsklimaindex sank im November um 0,3 auf 88,1 Punkte, wie das Münchner Ifo-Institut zu seiner monatlichen Umfrage unter rund 9.000 Führungskräften mitteilte. Ökonomen hatten hingegen mit einem Mini-Anstieg auf 88,5 Zähler gerechnet. Die Firmen blickten zwar etwas optimistischer auf ihre Lage, bewerteten aber zugleich ihre Aussichten skeptischer als zuletzt. „Die mit dem Regierungswechsel verbundenen Hoffnungen verflüchtigen sich und machen einer Ernüchterung Platz“, erläuterte Andreas Scheuerle, Chefanalyst bei der Dekabank. „Die Sondervermögen werden teilweise zweckentfremdet, die Rentenpläne von Wissenschaft und Unternehmen abgelehnt und ein großer Reformwurf steht weiterhin aus.“
Analyst Christian Henke vom Broker IG verwies zudem auf die anhaltenden Sorgen der Anleger über eine mögliche Blase im Technologiesektor. „Kaum auszumalen, was passiert wäre, wenn Nvidia schlechte Quartalszahlen vorgelegt hätte“, sagte der Experte. „Wenngleich der Branchenprimus erst einmal Entwarnung geben konnte, bleiben die Bedenken hinsichtlich einer Übertreibung im KI-Sektor bestehen. Vor allem die mittlerweile exorbitanten Investitionssummen lassen die Marktteilnehmer schwindelig werden.“
Auf die Börsenindizes drückten zugleich Verluste im Rüstungssektor. In Frankfurt büßten Renk, Hensoldt und Rheinmetal im Schnitt 4% ein. Nach unten ging es auch für europäische Rivalen wie Thales, Leonardo und BAE, was den Branchenindex um 1,7% ins Minus drückte. Am Sonntag wurden bei Gesprächen in Genf über einen Plan zur Beendigung des Ukraine-Krieges nach Angaben der USA Fortschritte erzielt.
Für Gesprächsstoff bei den Einzelwerten sorgten vor allem die Aktien von Bayer, die um fast 12% in die Höhe sprangen. Rund zwei Jahre nach dem Forschungsrückschlag mit dem Gerinnungshemmer Asundexian meldet der Pharmakonzern positive Studienergebnisse mit diesem Mittel.
Im MDax griffen Anleger bei United Internet zu. Die Aktie legte um über 5% zu. Der Verkauf der Glasfaser-Sparte 1&1 Versatel an die eigene Mobilfunktochter 1&1 AG1 hievte die Aktien des Mutterkonzerns um 4% ins Plus. Die Titel der 1&1 AG gewannen im SDax rund 6%.
SFC Energy gefragt
Gefragt bei den kleineren Unternehmen war zudem SFC Energy. Die Titel des Brennstoffzellen-Herstellers legten nach einem Auftrag des indischen Verteidigungsministeriums um mehr als 10% zu.
An der Börse in Paris glänzte insbesondere Ubisoft mit einem Plus von rund 3,4%. Der chinesische Technologiekonzern Tencent hat seine im März angekündigte Investition von 1,16 Mrd. Euro in die neue Ubisoft-Tochter Vantage Studios abgeschlossen.
