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Dax schraubt Bestmarke weiter hoch

Der deutsche Leitindex hat am Mittwoch das nächste Allzeithoch markiert. Eine regelrechte Achterbahnfahrt legte ein Gewerbeimmobilien-Investor hin.

Dax schraubt Bestmarke weiter hoch

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Dax schraubt Bestmarke weiter hoch

Aroundtown mit Achterbahnfahrt – Renk gewinnen zweistellig – Kakao so teuer wie Kupfer

tom Frankfurt

Der deutsche Leitindex hat seine Rekordjagd am Mittwoch fortgesetzt. Auch am dritten Tag der verkürzten Handelswoche vor Ostern markierte das Börsenbarometer ein neues Allzeithoch und kletterte bis auf 18.511 Zähler. Aus dem Handel ging der Dax mit einem Aufschlag von 0,5% bei 18.477 Punkten. Auch MDax (+0,8% auf 27.089 Zähler) und Euro Stoxx 50 (+0,3% auf 5.080 Zähler) konnten erneut zulegen.

Der deutsche Leitindex hat seit Jahresbeginn nun bereits satte 10% gewonnen. Vor allem die Aussicht auf sinkende Zinsen treibt seit Wochen die Kurse in die Höhe. Doch auch konjunkturseitig gibt es inzwischen Rückenwind. Die Stimmung in der Wirtschaft der Eurozone hat sich im März aufgehellt. Auch die Verbraucherstimmung besserte sich mit Blick auf die abflauende Inflation.

Deutsche Bank legen zu

Unter den größten Gewinnern im Dax waren die Papiere der Deutschen Bank mit einem Kursplus von 2,7% auf 14,61 Euro. Ausschlaggebend dafür war nicht zuletzt eine Hochstufung auf „Overweight“ durch Morgan Stanley. Analystin Giulia Aurora Miotto glaubt, dass Ertragsdynamik und Kostenfortschritte des Instituts am Markt unterschätzt werden, und hob das Kursziel auf 18 von zuvor 17 Euro an. Daraufhin markierte die Aktie zeitweise ein Sechsjahreshoch.

Eine regelrechte Achterbahnfahrt legten im MDax am Mittwoch die Titel von Aroundtown hin. Zunächst brach die Aktie des Gewerbeimmobilieninvestors um mehr als 10% ein, bevor sie nach einer rasanten Kehrtwende mit einem Aufschlag von satten 15,6% bei 1,98 Euro als größter Gewinner des Index aus dem Handel ging. Der Konzern erwartet im laufenden Jahr einen deutlichen Rückgang des operativen Ergebnisses. Zudem soll es nach milliardenschweren Wertberichtigungen auf sein Portfolio auch für das Jahr 2023 keine Dividende geben. Damit war allerdings am Markt schon vorher gerechnet worden.

Jenoptik unter den Verlierern

Unter den Verlierern im MDax fand sich die Aktie von Jenoptik wieder. Der Technologiekonzern legte am Mittwoch seine endgültigen Jahreszahlen vor. Jenoptik will ihren Aktionären für das Jahr 2023 eine höhere Dividende zahlen. Die Investoren sollen 35 Cent je Aktie erhalten und damit 5 Cent mehr als ein Jahr zuvor. Die Deutsche Bank wertete den Ausblick als „leicht enttäuschend“, blieb aber bei ihrem Votum „Hold“. Die Aktie gab 3% auf 29,10 Euro nach.

Weiterhin im Höhenflug sind dagegen die Titel des Börsenneulings Renk. Nach Zahlenvorlage sprang die Aktie um 10,9% auf 35,90 Euro hoch und hat sich nun seit dem IPO im Februar bereits mehr als verdoppelt. Auch die Aktie von Hennes & Mauritz (+15,2% auf 177,74 schwedische Kronen) konnte am Mittwoch deutlich zulegen, nachdem der Modehändler im ersten Geschäftsquartal unerwartet gut abgeschnitten hat. Das operative Ergebnis war in den drei Monaten bis Ende Februar auf 2,08 Mrd. Kronen (181 Mill. Euro) geklettert. Das war fast das Dreifache des Werts aus dem Vorjahreszeitraum.

Kakao auf Allzeithoch

Einen Höhenflug erleben in der Woche vor Ostern auch die Kakaopreise, die ein frisches Rekordhoch markierten. Der Terminkontrakt in London zog um 0,4% auf 7.645 Pfund Sterling je Tonne an. Eine Tonne Kakao kostet damit nun mehr als die gleiche Menge Kupfer. Einzelne Firmen haben die Preise für Schoko-Osterhasen in diesem Jahr um bis zu 20% angehoben, wie ein Produktvergleich des Zahlungsanbieters Sumup zeigt.

Noch vor Ostern richtet sich der Blick der Anleger zunächst auf die Konsumdaten aus den USA, die am Freitag zur Veröffentlichung anstehen. Da der PCE-Indikator als bevorzugtes Inflationsmaß der US-Notenbank Fed gilt, erhoffen sich Anleger davon Hinweise auf den Zeitpunkt für den Start der erwarteten Zinswende. Bisher rechnen die Märkte mehrheitlich mit einem Beginn der Senkungen im Juni. Sollten diese Erwartungen nicht erfüllt werden, könnte das auch die zuletzt so stark haussierenden Aktienmärkte ausbremsen.