Der deutsche Aktienmarkt hat am Freitag seine Erholung fortgesetzt. Der Dax kam auf einen Anstieg von 0,8% auf 15587 Punkte. Auf europäischer Ebene befestigte sich der Euro Stoxx 50 um 0,8% auf 4182 Zähler. Der Dax war im Wochenverlauf unter die Marke von 15100 Punkten gerutscht, hatte sich dann aber deutlich erholt, so dass es für den deutschen Leitindex die beste Woche seit sieben Monaten geworden ist. Nach Ansicht von charttechnischen Analysten gibt es nun eine Widerstandszone bei 15600 Punkten. Sollte diese überwunden werden, wäre der Weg frei für weitere Anstiege in Richtung der Rekordmarke bei 16030 Punkten.

Im Dax gehörten Deutsche Bank zu den Gewinnern mit einem Kursanstieg von 3,2% auf 11,41 Euro. Bankenwerte profitierten von den guten Zahlen amerikanischer Großbanken. So hat Goldman Sachs im Quartal deutlich besser verdient als von der Konsensschätzung erwartet. Im frühen Handel an der Wall Street befestigten sich die Titel um 2,6%.

Fest zeigten sich die Aktien der deutschen Versorger. RWE kamen um 4,5% auf 32,09 Euro voran und Eon um 2% auf 10,61 Euro. In ihren Sondierungsgesprächen sprechen sich SPD, Grüne und FDP für einen schnelleren Ausstieg aus der Kohle als Energieträger aus. An der Börse wurde daraufhin auf noch höhere Ausgleichszahlungen an die Versorger spekuliert.

Die japanische Währung fiel auf den niedrigsten Stand seit drei Jahren. Ihr Tagestief lag bei 114,46 Yen je Dollar. Der Yen gilt als sicherer Hafen, der nun unter der steigenden Risikobereitschaft der Anleger leidet. Der Euro legte leicht um 0,1% auf 1,1603 Dollar zu.

Erstmals seit sechs Monaten kletterte Bitcoin wieder über die Marke von 60000 Dollar. In der Spitze erreichte die Kryptowährung 60327 Dollar, am Abend wurde sie zu 59874 Dollar gehandelt, ein Anstieg von 4,3% gegenüber Vortag. Das Rekordhoch, dem sich Bitcoin wieder nähert, liegt bei knapp unter 65000 Dollar. Erwartet wird, dass es in den USA die erste Zulassung für einen Exchange Traded Fund (ETF) auf Bitcoin geben wird. Mehrere Fondsmanager, darunter Van Eck, Proshares und Invesco, haben entsprechende Anträge gestellt.

Der Preis der wichtigsten Rohölsorte Brent Crude ist erstmals seit drei Jahren wieder über die Marke von 85 Dollar je Barrel geklettert. Das Tageshoch lag bei 85,10 Dollar. Erwartet wird, dass die stark gestiegenen Preise für Erdgas und Kohle die Nachfrage nach Rohöl als einem derzeit noch billigeren Energieträger beflügeln. Die Energieagentur schätzt diesen Nachfrageeffekt auf 500000 Barrel pro Tag. Der Preisunterschied von Brent Crude zur US-Sorte WTI ist mit 8,13 Dollar je Barrel so hoch wie seit 2013 nicht mehr.