Dax setzt zu zaghafter Erholung an
Nach den starken Verlusten vom Montag und der Stabilisierung vom Dienstag hat der Dax am Mittwoch zur Erholung angesetzt. Zum Mittag verzeichnete der deutsche Leitindex einen Anstieg von 1,1% auf 17.544 Punkte. Der Euro Stoxx 50 legte sogar um 1,5% auf 4.645 Zähler zu.
Händler verwiesen unter anderem auf charttechnische Kaufsignale. So ist es dem Dax gelungen, die Linie des gleitenden 200-Tage-Durchschnitts zu überwinden. Dennoch könne nur von einer zaghaften Erholung gesprochen werden, denn der deutsche Leitindex legte am Mittwoch bis zum Mittag um weniger als 200 Indexpunkte zu, nachdem er im Rahmen des Abschwungs binnen drei Tagen rund 1.500 Indexpunkte eingebüßt hatte. Stabil zeigte sich auch der japanische Aktienmarkt, der am Montag gemessen an der Performance des Leitindex Nikkei 12,4% eingebüßt, am Dienstag aber um mehr als 10% zugelegt hatte. Am Mittwoch kam er auf einen weiteren Anstieg von 1,2% auf 35.090 Yen.
Im Dax zeigten sich Continental fest mit einem Aufschlag von 5,9% auf 57,54 Euro. Im zweiten Quartal hat der Reifenhersteller und Autozulieferer besser verdient als im Vorjahreszeitraum. Das operative Ergebnis legte um knapp 41% zu. Der Umsatz verbesserte sich um 4%. Für das laufende Jahr rechnet der Konzern allerdings mit etwas weniger Umsatz als bisher erwartet - was allerdings am Aktienmarkt antizipiert worden war. Fest zeigten sich am Mittwoch auch andere Aktien aus dem Automobilsektor. Mercedes Benz kletterten um 2,6% auf 58,06 Euro und Volkswagen-Vorzüge um 2,6% auf 95,54 Euro.
Weniger gut kamen bei den Anlegern die Quartalszahlen der Commerzbank an. Der Kurs gab um 4,3% auf 12,61 Euro nach. Hinsichtlich des im Vorjahresvergleich um 5% schwächeren Nettogewinns wurden zwar die Analystenerwartungen erfüllt. Bei den Gesamterträgen wurde die Konsensschätzung sogar übertroffen. Allerdings stieg die Risikovorsorge im zweiten Quartal an.
Am Devisenmarkt gab die japanische Währung nach, nachdem die Bank of Japan gemäß den Äußerungen ihres stellvertretenden Chefs Shinichi Uchida die Wahrscheinlichkeit für eine baldige Zinsanhebung heruntergespielt hat. Die Währung gab um 2,2% auf 147,49 Yen je Dollar nach. Der Euro büßte minimal 0,1% auf 1,0918 Dollar ein. Die führende Kryptowährung Bitcoin setzte ihre Erholung fort. Sie befestigte sich um 1,8% auf 57.613 Dollar.
Der Preis der wichtigsten Rohölsorte Brent Crude kletterte um 0,9% auf 77,19 Dollar je Barrel. Am Montag war die Notierung im Rahmen der Marktturbulenzen auf den niedrigsten Stand seit Januar gefallen, erholt sich seither aber wieder. Händler sagten, angesichts der in vielen Weltregionen und insbesondere im Nahen Osten großen politischen Spannungen sei der Ölpreis ungewöhnlich niedrig, was auf Rezessionsängste in den USA zurückzuführen sei.