Auch zum Auftakt der neuen Handelswoche hat sich der deutsche Leitindex nicht erholen können. Die schwächelnde Konjunktur hielt den Dax auch am sechsten Handelstag im August lange im Minus. Freundliche US-Börsen sorgten letztlich dafür, dass der Dax bei 15.951 Zählern quasi unverändert aus dem Handel ging. Während der MDax (–0,2% auf 28.027 Punkte) Federn ließ, konnte der Euro Stoxx (+0,1% auf 4.338 Punkte) leicht zulegen.

Nach schwachen Zahlen zur deutschen Industrieproduktion und einem durchwachsenen US-Arbeitsmarktbericht geriet der Dax zunächst weiter unter Druck. Für die US-Notenbank bedeuten unerwartet deutlich gestiegene Löhne zusätzliche Inflationsrisiken.

Eine regelrechte Achterbahnfahrt legten am Montag die Papiere von Siemens Energy hin. Massive Technik- und Kostenprobleme bei der spanischen Windkraft-Tochter Gamesa drücken Siemens Energy im laufenden Geschäftsjahr mit rund 4,5 Mrd. Euro in die roten Zahlen. Die Aktie brach zunächst um über 7% ein, erholte sich dann stark und führte zeitweise den Dax sogar mit einem Plus von über 5% an, ging schließlich aber mit einem Abschlag von 6,1% bei 14,60 Euro aus dem Handel. Händler lobten, dass nun zumindest Klarheit über das Ausmaß der Belastungen herrsche.

An der MDax-Spitze konnten die Titel von CTS Eventim um 5,3% auf 62,05 Euro zulegen. Der Ticketvermarkter profitierte von einer Empfehlung von J.P. Morgan. Auch Scout24 legten um 5,4% auf 61 Euro zu, nachdem der Online-Immobilienmarktplatz seine Jahresziele erhöht hatte. Zu den Gewinnern im MDax zählten auch die Papiere des Außenwerbespezialisten Ströer. Die Aktie legte um 2,5% auf 44,96 Euro zu, nachdem Christopher Johnen von der HSBC den Anlegern Hoffnung auf eine Wende am Werbemarkt gemacht hatte.

Weniger gut wurden die Quartalszahlen von Aurubis aufgenommen. Die Aktie verlor 9,5% auf 76,48 Euro. Morgan-Stanley-Analyst Ioannis Masvoulas monierte die Gewinnentwicklung des Kupferkonzerns. Auch die Zahlen von Adtran konnten am Markt nicht überzeugen. Nach der Senkung der Umsatzprognose ist die Aktie am SDax-Ende um 19,5% auf 6,52 Euro abgesackt. Das Papier ist der mit Abstand schwächste SDax-Wert des laufenden Jahres.

Ein Übernahmeangebot für den Raumfahrtkonzern OHB katapultierte die Anteile um über 30% auf 42,35 Euro in die Höhe. Die Eigentümerfamilie Fuchs will das Bremer Unternehmen nach einem Einstieg des Finanzinvestors KKR von der Börse nehmen. Eine entsprechende Vereinbarung hätten beide Parteien bereits unterzeichnet. Demnach will KKR die frei handelbaren Aktien zu einem Preis von je 44 Euro kaufen.