Dax trotzt Corona-Sorgen
ck Frankfurt
Nach dem schwachen, von Pandemiesorgen geprägten Wochenauftakt haben sich die europäischen Aktienmärkte am Dienstag deutlich erholt. Der Dax stieg bis auf 13926 Punkte und schloss mit einem Plus von 1,7% bei 13871 Zählern, der EuroStoxx50 stieg um 1,1% auf 3593 Punkte. Die Nachrichtenlage zur Pandemie verbesserte sich nicht. Jedoch setzen die Marktteilnehmer auf eine gute Berichtssaison.
Im Inland legten die Aktien der Automobilhersteller durch die Bank deutlich zu. Getrieben wurden sie von einer Branchenstudie der UBS, die glaubt, dass die Berichte der Unternehmen zum vierten Quartal die Erwartungen des Marktes übertreffen werden. Volkswagen waren mit einem Gewinn von 2,8% auf 163 Euro der viertstärkste Dax-Titel. Die Schweizer Bank erhöhte ihr Kursziel für die weiter mit „Buy“ eingestufte Aktie von 190 auf 200 Euro. Für BMW (weiterhin „Neutral“) und Daimler (weiterhin „Neutral“) wurden die Kursziele von 65 auf 71 Euro und von 50 auf 55 Euro angehoben. Die Titel gewannen 2,7% auf 72,08 bzw. 2,5% auf 59,89 Euro.
Auch die Berichterstattung selbst sorgte zumeist für gute Stimmung. So zogen UBS um 2,4% an. Das Institut übertraf die Markterwartungen mit einem um mehr als 50% gestiegenen Jahresgewinn von 6,6 Mrd. Dollar und kündigte Aktienrückkäufe für die kommenden drei Jahre im Volumen von bis zu 4 Mrd. sfr an. Im MDax stiegen Lanxess um bis zu 6,3%, ehe sie mit einem Plus von 1,1% schlossen. Auch die Zahlen dieses Unternehmens übertrafen die Erwartungen. MBB stiegen auf ein Rekordhoch von 147,50 und lagen zuletzt mit einem Gewinn von 2,9% bei 141,50 Euro. Das Unternehmen hat nach vorläufigen Daten 2020 seinen Erlös um 16% auf 685 Mill. Euro gesteigert und eine Ebitda-Marge von 12% erzielt. Ursprünglich waren ein Erlös von 660 Mill. Euro und eine Marge von 8% bis 10% avisiert. Indus legten nach besseren Zahlen als erwartet um 0,9% zu.
Rückkauf treibt Linde
Für Aufsehen sorgten im Dax Linde, die als zweitstärkster Indextitel 3,5% gewannen. Das Unternehmen kündigte ein neues, bis zu 5 Mrd. Dollar schweres Aktienrückkaufprogramm sowie eine um 10% erhöhte Quartalsdividende von 1,06 Dollar an. Negativschlagzeilen lieferte erneut der britische Flugzeugtriebwerkhersteller Rolls-Royce, der seine Prognose für 2021 kassierte. Das Unternehmen geht nicht mehr davon aus, dass der weltweite Flugverkehr 70% des Niveaus des Jahres 2019 erreichen wird, sondern erwartet nun nur noch 55%. Zudem avisierte es einen über Erwarten hohen negativen Cash-flow von 2 Mrd. Pfund. Die Aktie büßte bis zu 11,5% ein und wies zuletzt ein Minus von 1,7% auf.
Berichte zu Linde auf den Seiten 1, 6 und 7
