Märkte am Mittag

Dax verliert und Bitcoin verlieren – Japan im Fokus der Anleger

Finanzmärkte zeigen Nervosität mit fallenden Aktien, starken Schwankungen bei Japans Staatsanleihen und erstmals seit Monaten unter 90.000 Dollar fallendem Bitcoin, beeinflusst durch globale Unsicherheiten.

Dax verliert und Bitcoin verlieren – Japan im Fokus der Anleger

Nach dem schwachen Wochenauftakt ziehen sich die Dax-Anleger am Dienstag weiter zurück. Der deutsche Leitindex liegt im Mittagsgeschäft mit 1,2% im Minus bei 23.315 Punkten. Die Ausverkaufsstimmung im US-Technologiesektor mache auch den Börsen in Asien und dem Dax in Frankfurt zu schaffen, sagte RoboMarkets-Analyst Jürgen Molnar. „Der Technologiesektor lässt weiter die vermeintlich heiße Luft ab, die Bären haben für den Moment die Kontrolle auf dem Börsenparkett übernommen.“

Sorge wegen Staatsausgaben

Im Blick haben die Anleger die Entwicklung in Japan. Wegen der Sorgen über weitere Steigerungen der Staatsausgaben gingen dort die Staatsanleihen in die Knie. Die Renditen der Papiere erreichten die höchsten Stände seit dem vorigen Jahrhundert oder sogar Rekordhoch. Das sorgte für zunehmende Verunsicherung der Anleger. Dabei geht es auch um den Aspekt der Platzierbarkeit der Anleihen an den Märkten.

Rheinmetall legen zu

Gegen den Trend legten die Aktien von Rheinmetall aktuell 3,1% zu. Der Rüstungskonzern will seinen Umsatz bis 2030 auf rund 50 Milliarden Euro steigern, wie er auf einer Investorenveranstaltung mitteilte. Die operative Marge soll dann bei mehr als 20% liegen. Zudem kündigte das Unternehmen eine neue Konzernstruktur und eine neue Strategie für das US-Geschäft an. Zu den Verlierern im Dax zählte die Deutsche Bank mit einem Kursrückgang von aktuell 3,6%.

Risikoscheu nimmt zu

Erstmals seit sieben Monaten rutscht Bitcoin unter die Marke von 90.000 Dollar. Analysten sehen das als Zeichen für die zunehmende Risikoscheu an den Finanzmärkten. Die umsatzstärkste Kryptowährung gab am Dienstag knapp 3% auf 89.287 Dollar nach. Damit hat sie rund 30% seit ihrem Höchststand von über 126.000 Dollar im Oktober verloren. Aktuell ist es ein Minus von 0,7% auf 91.201 Dollar.

Zweifel an baldigen US-Zinssenkungen und die allgemeine Nervosität an den Börsen nach einer monatelangen Rally trübten die Stimmung. „Der kaskadenartige Ausverkauf wird durch börsennotierte Unternehmen und Institutionen verstärkt, die ihre Positionen nach dem Einstieg während der Rally wieder aufgeben“, sagte Experte Joshua Chu von der Hong Kong Web3 Association. „Wenn die Unterstützung nachlässt und die makroökonomische Unsicherheit zunimmt, kann das Vertrauen bemerkenswert schnell schwinden.“

Angst vor Ausverkauf

Der Einbruch weckt bei einigen Anlegern Sorgen, dass er ein Vorbote für eine breitere Verkaufswelle sein könnte. Ein Rückgang des Bitcoin zu Jahresbeginn war einem Ausverkauf an den Aktienmärkten vorausgegangen. „Alles in allem ist die Stimmung im Kryptobereich ziemlich schlecht, und das schon seit der „Leverage-Bereinigung“ im Oktober“, sagte Matthew Dibb, Investmentchef bei Astronaut Capital. „Die nächste Unterstützungsmarke liegt bei 75.000 Dollar, die erreicht werden könnte, wenn die Volatilität an den Märkten hoch bleibt.“