Finanzmärkte

Dax verteidigt 14.500 Punkte

Europas Finanzmärkte haben zum Wochenausklang die Impulse von der Wall Street gefehlt, an der nur verkürzt gehandelt wurde. Allerdings machten zwei Versorgeraktien auf sich aufmerksam.

Dax verteidigt 14.500 Punkte

xaw Frankfurt

Angesichts mangelnder Impulse von der Wall Street hat sich der Handel an Europas Finanzmärkten zu Ausklang der alten Woche träge entwickelt. Der Dax verteidigte am Tag nach Thanksgiving, der durch verkürzte Handelszeiten an den US-Börsen gekennzeichnet ist, die Marke von 14500 Punkten und schloss gegenüber dem Vortag nahezu unverändert auf 14541 Zählern. Damit erzielte der Leitindex die achte positive Wochenbilanz in Folge. Der Euro Stoxx 50 lag mit 3962 Zählern bei Handelsschluss ebenfalls auf dem Niveau des Vortages.

Unter den Einzelwerten fielen Uniper mit einem zwischenzeitlichen Kursrutsch um fast 18% auf, die Aktie des Versorgers schloss letztlich mit einem Minus von 12,3% auf 4,80 Euro. Marktteilnehmer reagieren da­mit weiter kritisch auf eine weitere Kapitalspritze vom Bund. Über die bisher geplante Kapitalerhöhung um 8 Mrd. Euro soll bei Uniper weiteres genehmigtes Kapital im Volumen von bis zu 25 Mrd. Euro durch Ausgabe neuer Aktien geschaffen werden. Die Citigroup hebt dabei die massive Verwässerung für Altaktionäre hervor, die von den Kapitalerhöhungen ausgeschlossen sind.

Dagegen stand ein anderer Versorger am Freitag bei den Investoren in der Gunst: RWE führten den Dax mit einem Plus von 1,9% auf 42,41 Euro an. Die Aktie profitierte von einer Studie der Bank of America, die ihre Kaufempfehlung für RWE bekräftigte. Bei Risikofaktoren wie einer Obergrenze für Strompreise in Deutschland sowie einer Sondersteuer auf Übergewinne von Produzenten er­neuerbarer Energien in Großbritannien herrsche nun Klarheit.

Unterdessen markierten Credit Suisse mit 3,307 Franken ein Re­kordtief. Die Schweizer Großbank veröffentlichte am Mittwoch eine Gewinnwarnung und verschreckte damit die Anleger – Analysten sehen die Aktie in einem neuen Abwärtstrend. Vontobel erwartet, dass die Credit Suisse nach einem Verlust von 7,5 Mrd. Franken im laufenden Jahr auch 2023 rote Zahlen schreiben wird.

Der Euro profitierte unterdessen nicht von der Nachricht, dass das deutsche Bruttoinlandsprodukt im dritten Quartal gegenüber dem Vorquartal um 0,4% und damit stärker als erwartet gestiegen ist. Die Ge­meinschaftswährung notierte mit 1,0406 Dollar am Abend ungefähr auf Vortagesniveau. Allerdings hat die Commerzbank ihr Euro-Kursziel für das kommende Jahr auf 1,10 Dollar angehoben. Mit der erwarteten Zinswende der Fed dürfte der Euro gegenüber dem Greenback 2023 wieder attraktiver werden.

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